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Ein halbes Jahrhundert Volleyball

Die Königsteiner VG feiert am Sonntag rundes Jubiläum. Die Jugend des Ex-Regionalligisten holte vor Kurzem dreimal Gold.

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Von Stephan Klingbeil

Königstein. Einst waren sie die Dauerbrenner und Seriensieger auf Kreisebene – die Volleyballmänner- und Jugendteams der BSG Einheit Königstein. Nach zaghaften Anfängen im Schülerbereich wurde die Abteilung Volleyball vor einem halben Jahrhundert in dem Verein gegründet. Bis zur Wende folgten auf Kreisebene viele Meistertitel und Pokalsiege für den Verein aus der Sächsischen Schweiz. Und auch danach errangen Mannschaften des 1989 gegründeten Nachfolgevereins, die Königsteiner Volleyballgemeinschaft (KVG), zahlreiche Erfolge.

Einst spielten die Männer der KVG sogar in der Regionalliga. Dann kam der Neuanfang.
Einst spielten die Männer der KVG sogar in der Regionalliga. Dann kam der Neuanfang. © Marko Förster

Die jüngsten kommen quasi als Geschenk zum 50-jährigen Jubiläum, zu dem die Königsteiner an diesem Sonntag ab 9.30 Uhr auf ihrem Vereinsgelände zwischen Elbe und Schandauer Straße einladen.

Denn bei den Volleyballwettbewerben der diesjährigen Sparkassen Kinder- und Jugendsportspiele im Sportpark Dippoldiswalde erkämpften sich die männlichen Nachwuchsteams beim U 12-, U 14- und bei dem U 18-Turnier jeweils die Goldmedaille. Insgesamt waren 27 Teams aus zehn Vereinen und 140 Teilnehmern dabei – das war laut Kreissportbund Rekord seit 2009.

Die klasse Ausbeute der Königsteiner Talente reiht sich ein in den starken Aufwärtstrend in den vergangenen Jahren. „Wir haben sehr engagierte Trainer, und fast alle der Spieler und Spielerinnen kommen aus der Region“, erklärt Dr. Holger Wegner vom Vorstand des Königsteiner VG. Der Zahnarzt (59) spielt auch noch immer Volleyball, ist einer der ältesten Aktiven im Verein, der nun Geburtstag feiert.

Vor 25 Jahren eröffnet der Gohrischer nach dem Studium in Dresden seine Praxis in Bad Schandau – und schloss sich der KVG an. In jener Zeit gab es mehrere Kreismeistertitel – und die Männermannschaft entschloss sich, das Aufstiegsrecht wahrzunehmen. Viermal in Folge stieg die Mannschaft damals auf. Die sportliche Krönung war der Sachsenmeistertitel im Jahr 2001 und der damit verbundene fünfte Aufstieg hintereinander – in die Regionalliga.

Diese dritthöchste deutsche Spielklasse konnten die Königsteiner bis 2006 halten. Die KVG, der zeitweise auch eine Kooperation mit dem VC Dresden eingegangen war, sei in Deutschland erst die zweite Mannschaft gewesen, der so ein vergleichbarer Erfolg gelang. Dann kam der Schnitt. Viele der Dresdner Studenten, die damals in Königstein mitmischten, hörten auf. Das Männerteam fing danach von vorne an, von ganz unten. Und von da an ging es wieder nur in eine Richtung – nach oben.

In den vergangenen Jahren hat die KVG insbesondere in die Nachwuchsarbeit investiert. Viele Jugendliche aus dem eigenen Nachwuchs konnten mittlerweile in den zwei Frauen- und drei Männermannschaften als Leistungsträger eingebunden werden. Die Männer spielten bis zu ihrem knappen Abstieg im Vorjahr in der Bezirksliga, die Frauen hatten den Aufstieg in diesem Jahr vor Augen gehabt. In der Bezirksklasse belegten sie hinter der ungeschlagenen Dritten Mannschaft des Dresdner SC den zweiten Platz.

Hinzu kommt, dass die Kinder und Jugendlichen des KVG – wie zuletzt – bei diversen Meisterschaften und Turnieren im Bezirk und Kreis Medaillen gewannen. Ihre Heimspielstätte befindet sich aber in Reinhardtsdorf und nicht in Königstein. In der dortigen Turnhalle trainieren sie zwar. Doch für Wettkämpfe ist sie zu klein. Über eine neue Halle würden sich der Klub, der dieses Jahr wieder Bronze beim Wettbewerb „Verein des Jahres“ errang, freuen.

Doch die KVG mit ihren rund 100 Mitgliedern besteht nicht nur aus Volleyballern. Das Vereinsleben wurde und wird aber noch von vielen weiteren Aktivitäten geprägt. Die Bergsportfreunde des Klubs wandern fast jährlich in den Alpen. Die Besteigung des 4 632 Meter hohen Monte Rosa sowie des 4 808 Meter hohen Montblanc zählten hier sicher zu den Höhepunkten.

Für großes Aufsehen in der Vereinshistorie sorgten auch die Rad- und Laufsportler. Sie organisierten Nonstoptouren von Hamburg nach Königstein sowie Fahrt und Lauf von Königstein im Taunus über Königstein in der Oberpfalz nach Sachsen. An all das wird bei der Sause am Sonntag mit vielen Angeboten sicherlich auch erinnert.