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Die skurrile Flucht eines Basketball-Profis

Kärlis Helmanis absolviert nicht einmal ein Training beim Drittligisten Dresden Titans.

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© Verein

Er war noch gar nicht richtig angekommen, da ist Kärlis Helmanis auch schon wieder weg und schreibt eines der skurrilsten Personalkapitel des derzeitigen Basketball-Drittligisten Dresden Titans.

„Ich kann es kaum erwarten, alle Fans in der Margon-Arena zu sehen“, sagte der Lette in gutem Deutsch in einem Video, das der Verein am 2. Juli veröffentlichte. Der 20-jährige Profi kam am Freitag in Berlin an, wurde von Titans-Geschäftsführer Jörn Müller persönlich vom Flughafen abgeholt. „Ich habe ihm die Wohnung gezeigt, und mit unserem Fanclub hat er einen Stadtrundgang gemacht“, erklärte Müller.

Doch am Montagabend ergriff Helmanis die Flucht. Offenbar aus Liebeskummer. „Er hat mir unter Tränen erklärt, dass er seine Freundin und seine Familie ganz doll vermisst, er wolle zurück“, erzählt Müller weiter. Er habe den Letten gebeten, darüber noch einmal nachzudenken, immerhin sei er Profi. Am Montag beim ersten Teammeeting solle das Thema auf den Tisch gebracht werden. Doch Helmanis packte seine Sachen und setzte sich in den Flieger Richtung heimatliches Riga. „Für mich völlig unverständlich“, sagte Müller. Zumal der Sohn des früher in Deutschland tätigen Basketballprofis Uvis Helmanis zuletzt beim norwegischen Erstligisten Amerud Baskets Oslo auf der Forwardposition auch fern der Heimat gespielt hatte.

„Sein Vertrag ist aufgelöst, uns entstehen keine Kosten, außer die 94 Euro für den Hinflug, den ich ihm aber noch in Rechnung stellen werde“, sagt Müller. Auf der Suche nach Ersatz sind die Titans schon weit. „Spätestens in zwei Wochen haben wir eine Unterschrift.“ Der potenzielle Neuzugang soll zuletzt bereits zwei Jahre in Deutschland gespielt haben. (ald)