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Der Wiederholungstäter

Die Stute Tilara gewinnt erneut den Großen Preis der Landeshauptstadt Dresden – dieses Mal mit Maxim Pecheur.

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Von Maik Schwert

Claudia Barsig traut ihren Augen kaum. Da kommt die von ihr trainierte Stute Tilara gerade aus einer Pause und galoppiert unter Jockey Maxim Pecheur zum Erfolg in der bedeutendsten Prüfung des Tages. Beide siegen am Sonnabend im Großen Preis der Landeshauptstadt Dresden auf der Seidnitzer Anlage vor der als Favoritin angetretenen Stallgefährtin Universal Star mit Jozef Bojko im Sattel, und genau über diesen Einlauf ihrer beiden fünfjährigen Rennpferde in dem mit 10 000 Euro dotierten Wettbewerb über 1 400 Meter wundert sie sich so sehr.

Maxim Pecheur (rechts) führt die Stute Tilara zum Erfolg im Hauptereignis des Tages in Seidnitz – sehr zur Freude der einheimischen Trainerin Claudia Barsig
Maxim Pecheur (rechts) führt die Stute Tilara zum Erfolg im Hauptereignis des Tages in Seidnitz – sehr zur Freude der einheimischen Trainerin Claudia Barsig © kairopress

„Eigentlich hatte ich das andersherum erwartet“, erklärt Barsig. „Für mich war Universal Star fällig.“ Aber Pecheur und Tilara haben was dagegen. Für die Stute ist es der erste Triumph in dieser Saison, für den Jockey bereits der 38. Er belegt Platz acht in der deutschen Rangliste und steht erst seit 2. Juli so richtig im Blickpunkt des Interesses. Damals gewann der 26-Jährige aus Pforzheim auf Windstoß das 148. deutsche Derby in Hamburg – ein Erfolg, von dem jeder Jockey träumt. Nach Stationen bei Christian Freiherr von der Recke und Gerald Geisler arbeitet er jetzt für Markus Klug in Köln. Pecheur probiert sein Glück auch im Ausland, beispielsweise in Belgien, Frankreich und der Schweiz.

Barsig jubelt am Sonnabend noch mal – über einen Favoritensieg. Die Amateurreiterin Lilli-Marie Engels reitet mit ihrer Stute Chalcot auf Position eins. „Claudia liebäugelt erneut mit dem Gewinn des silbernen Hufeisens, auch wenn sie das nicht sagt“, meint Uwe Tschirch, der Geschäftsführer vom Dresdener Rennverein. Barsig führt im Trainercup mit sieben Triumphen. Die Kollegen haben höchstens vier Erfolge auf ihrem Konto. Der Dresdner Stefan Richter gehört dazu. Auch er freut sich – über einen Außenseitersieg. Seine Stute Süße Maus gewinnt unter Alexander Pietsch. Der Jockey zählt wie Barsig zu den Doppelsiegern des Tages. Der gebürtige Dresdner triumphiert auch auf der favorisierten Stute Lomasi und führt die Rangliste seitdem mit 57 Erfolgen an. „Das war doch gut. Ich habe zwei Punkte gesammelt. Das mache ich auch nicht mit links“, sagt Pietsch.

Hans-Jürgen Gröschel macht den Tag der Dresdner als dritter zweifacher Gewinner perfekt. Der Trainer, der jetzt in Hannover arbeitet, bejubelt zwei Favoritensiege: den von Saxone mit Filip Minarik im Sattel, der mit 56 Triumphen auf Platz zwei liegt, und den von Dream on me unter Daniele Porcu. „Ich freue mich und gewinne immer gern in meiner alten Heimat“, sagt Gröschel und spricht von Genugtuung, wenn das so funktioniert. „Beide Pferde waren reif dafür und auf den Punkt vorbereitet.“

Tschirchs Bilanz fällt nach den acht Rennen mit gut 60 Pferden durchwachsen aus. „5 023 Besucher sind zwar einerseits ein bisschen enttäuschend, zum anderen aber auch irgendwie logisch angesichts der Herbstferien und des feuchtkalten Wetters“, betont er. 2016 seien es bei 22 Grad Celsius und Sonnenschein etwa doppelt so viele Fans gewesen. „Dafür war es vom Umsatz her sehr gut.“ Die Zocker verwetten an den Totoschaltern genau 113 351,84 Euro und damit über 12 000 Euro mehr als 2016.