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Der beste Jahrgang seit Langem

Alle drei Großenhainer Schulen sind sich einig: Selten waren die Abschlusszeugnisse der Absolventen so gut.

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© Kristin Richter

Von Jörg Richter

Großenhain. Rebecca Soliwoda hat am Freitag mit ihren Mitschülern vom Siemensgymnasium den Einzug ins Kulturschloss geprobt. Wenn am Sonnabendnachmittag feierlich die Reifezeugnisse übergeben werden, wird sie eine Hauptrolle spielen. Denn sie ist eine von zwei jungen Großenhainer Damen, die in diesem Jahr die Schule mit einem Zensurendurchschnitt von 1,0 abschließen. Besser geht es nicht. Zur Belohnung gibt es eine Einladung in den Sächsischen Landtag, wo am Montag die besten Schüler des Freistaats geehrt werden.

Marleen Schirl ist die beste Abgängerin der Kupferbergschule.
Marleen Schirl ist die beste Abgängerin der Kupferbergschule. © Anne Hübschmann

Die andere junge Dame mit einem lupenreinen Einserzeugnis ist Marleen Schirl. Die Kupferbergschülerin hat bereits vor einem Jahr von sich reden gemacht. Da gewann sie den Regionalwettbewerb im Fach Englisch. Beim großen Landesfinale wurde das sympathische Mädchen, das in seiner Freizeit arabischen Kindern Englisch beibringt, sogar Dritte. Für ihre Schulleiterin Manuela Fuchs ist das keine Überraschung. Sie ist voll des Lobes für Marleen Schirl. Doch fast in einem Atemzug schwärmt sie auch über die anderen Absolventen der Kupferberg-Oberschule. Von den 42 Realschülern haben 14 einen Einserdurchschnitt bis 1,9. Noch mal 14 schließen die Schule mit 2,0 bis 2,5 ab. „Und auch alle 13 Hauptschüler haben einen Abschluss“, freut sich Manuela Fuchs. Eine Hauptschülerin macht sogar weiter in der 10. Klasse. „So einen guten Jahrgang hatten wir lange nicht“, sagt die Schulleiterin.

Mit dieser Einschätzung steht sie nicht allein da. Auch Klaus Liebtrau, der Leiter des Siemensgymnasiums, kommt zu dieser Bewertung. „Wir haben 28 Schüler, die eine Eins vor dem Komma stehen haben“, berichtet er. „Das ist das beste Abitur seit 15 Jahren.“ So lange ist er hier Schulleiter und kann sich an keinen besseren Gesamtdurchschnitt erinnern.

Alle 78 Zwölfklässler brachten es zusammen auf einen Zensurendurchschnitt von 2,18. Erfahrungsgemäß liegt dieser bei 2,5 bis 2,6. Nur zwei Schüler trüben etwas die Freude. Sie haben den Abschluss leider nicht geschafft. Die beste diesjährige Absolventin der Schacht-Oberschule heißt Alina Kühne. Sie erreichte einen Zensurendurchschnitt von immerhin 1,4.

Schulleiter Axel Hackenberg blickt ebenfalls auf einen guten Jahrgang mit respektablen Ergebnissen zurück. 88 Prozent aller Schüler schlossen mit gut bis sehr gut ab. Die restlichen zwölf Prozent erreichten einen befriedigenden Abschluss. „Diese Ballung der Schüler im oberen Leistungsspektrum stellt einen absoluten Spitzenplatz dar“, freut sich Hackenberg. Damit beträgt der Klassendurchschnitt erstmals seit 1992 in beiden Klassen 2,0.

Noch einmal zurück an die Kupferbergschule. Sie ist für den höchsten Ausländeranteil an Großenhainer Schulen bekannt. In den diesjährigen Abschlussklassen lernten Jugendliche aus acht Nationen zusammen. Drei Mädchen aus Syrien, Polen und Russland zählten zu den Besten. Sie schlossen die Realschule mit beachtlichen Einserzeugnissen ab.

Die bereits erwähnte Hauptschülerin, die noch die zehnte Klasse dranhängen will, stammt aus der Ukraine.