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Darum dauert es an der Saloppe so lange

Es gibt neue Erkenntnisse zur Verzögerung an dem Bau in Dresden: Laut Bauherr liegt es unter anderem an den Brandschutzplänen.

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© Marion Doering

Von Kay Haufe

Natürlich ärgert es den Investor Miljenko Salopek, dass die Arbeiten am ehemaligen Wasserwerk Saloppe nicht in dem Tempo vorangehen, wie es geplant war. Es habe mehrere Ursachen, dass die Wohnungen nicht wie zuletzt genannt im Juli übergeben werden konnten. „Auf einer Baustelle hängt vieles voneinander ab und vor allem der Brandschutz erfordere viel Arbeit“, sagt Saloppe-Projektleiter Stefan Endres.

Die beiden großen Wohnungen im Ostteil suchen noch Käufer. In ihnen ist noch kaum etwas gemacht.
Die beiden großen Wohnungen im Ostteil suchen noch Käufer. In ihnen ist noch kaum etwas gemacht. © Marion Doering
Dieses Fenster gehört zu einem der Türme, es fehlen aber die Wendeltreppen, um sie besichtigen zu können.
Dieses Fenster gehört zu einem der Türme, es fehlen aber die Wendeltreppen, um sie besichtigen zu können. © Marion Doering
Hier ist einer der denkmalgeschützten Stahlträger zu sehen, die aufwendig eingehaust werden müssen.
Hier ist einer der denkmalgeschützten Stahlträger zu sehen, die aufwendig eingehaust werden müssen. © Marion Doering

Ganze vier Monate habe seine Firma verloren, weil die Brandschutzplanungen überarbeitet werden mussten. Endres zeigt im Altbauteil auf die denkmalgeschützten eisernen Dachträger. Um sie für die Nachwelt zu erhalten, müssen sie eingehaust werden. Der Verbau dazu muss natürlich feuerbeständig sein. Sieht einfach aus, ist es aber nicht, sagt Endres. Die ersten Pläne dazu wurden bei der Bauprüfung nicht abgenommen. Inzwischen gibt es neue, die auch durch die Unterstützung der Firma Rigips funktionieren, so Endres.

Sehr zu kämpfen gehabt habe er auch mit der Schweizer Fensterbaufirma. „Die hat zunächst gut geliefert. Doch nachdem die Geschäftsführung wechselte, war sie plötzlich nicht mehr telefonisch für uns erreichbar. Es kam keine Lieferung mehr.“ Für die Saloppe werden Sonderanfertigungen benötigt, auch in besonderen Größen, die nicht jede Firma herstellen kann. „Vor allem nicht in dem Zeitrahmen, den wir vorgegeben haben“, sagt Endres. Das habe zu völlig überteuerten Preisforderungen geführt. Inzwischen gibt es eine Nachfolgefirma, die bis Mitte November alle Fenster einbauen wolle. Dann geht Endres davon aus, dass auch die Dachdeckerfirma wieder arbeitet, die inzwischen auf anderen Baustellen tätig war. Obwohl sie in Vorkasse bezahlt worden sei. „Die hiesigen Handwerker haben so volle Auftragsbücher, dass sie Probleme haben, alle aufgenommenen Aufgaben fristgemäß auszuführen.“

Schwierig sei auch gewesen, dass die Trafostation von der Drewag nicht zum vereinbarten Zeitpunkt geliefert worden sei, sagt Projektleiter Endres. Deshalb konnten die installierten Aufzüge noch nicht abgenommen werden und auch größere Leitungsarbeiten im Außenbereich wären nicht möglich gewesen. Nun sei alles installiert, auch dank der Mithilfe eines prominenten künftigen Bewohners. „Zur Abwasserentsorgung müssen wir eine Leitung zur Bautzner Straße bauen. Über Pumpen wird das Abwasser dann aufwendig dort hochbefördert, wo es in einen Kanal eingebunden wird“, sagt Endres.

Bei der Drewag ist man über die Darstellung zur Trafostation allerdings erstaunt. „Herr Salopek hat uns im Januar dieses Jahres über den geplanten Standort informiert. Wir haben ihm gesagt, dass er die Zustimmung unter anderem des Denkmalschutzes dafür benötigt“, sagt Sven Schneider, der bei der Drewag für das Projekt Saloppe zuständig ist. Im Mai kamen die Bestätigungen der Ämter und die Anzahlung. „Erst dann konnten wir die Bestellung der Station auslösen. Die ging am 14. September in Betrieb“, sagt Schneider. Sämtliche Erdarbeiten hätten aber vorher erfolgen können. „Da gibt es keine Abhängigkeiten zur Station, denn Baustrom lag immer an“, sagt Schneider.

Grundsätzlich steht der Investor Salopek zu seinen Partnern, sagt er, und will keine Schuldzuweisungen aussprechen, da alle auf ein Ziel hinarbeiten: die Fertigstellung. Nun sollen die ersten Wohnungen im Neubauteil am 31. Dezember bezogen werden können. Abnahmen finden bereits im Oktober und November statt. Bis dahin sollen auch der Teil des Außengeländes gepflastert und die Tiefgarage voll nutzbar sein, sagt Projektleiter Endres. Die Lieferung der Balkone sei für Anfang November angekündigt, begonnen werde mit der Montage am Ostgiebel. Im Innern soll es zügig vorangehen, wo auch bisher mehrere Arbeiter Parkett verlegt, Sanitärkeramik eingebaut und Fliesen verlegt haben.

Ebenfalls zum 31. Dezember sollen fünf Wohnungen im Altbau bezogen werden können, der sich noch weitgehend im Rohbauzustand befindet. Nach dem Winter, spätestens im Mai, sollen die Außenanlagen fertig sein. Anders sieht das mit den beiden Turm-Wohnungen im Ostflügel aus, die noch nicht verkauft sind, weil sie als Letzte ausgebaut werden. Damit die von vorhandenen Interessenten besichtigt werden können, müssen jetzt schnell Wendeltreppen eingebaut werden.