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Bierzug mit Glühwein

Bei seiner Premiere in Eibau als Ministerpräsident greift Michael Kretschmer zunächst zum Heißgetränk – und schafft gut gelaunt plaudernd Volksnähe.

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© Rafael Sampedro

Von Markus van Appeldorn

Eibau. Ja. Wir haben ihn uns ja alle sehnlichst gewünscht. Den Regen. Aber doch bitte nicht ausgerechnet zum Eibauer Bierzug. Bei Nieselregen, Wind und Pullover-Temperatur startete am Sonntagmorgen der 26. Historische Bierzug am Fuße des Kottmar. Die tausenden Besucher verdross das Wetter nicht. Schon lange vor dem Umzug säumten sie wohlpräpariert den Zugweg. Viele hatten sich Stühle und Schirme mitgebracht. Und natürlich Bier. Denn Bier macht das Warten schön.

Eibauer Bierzug 2018

Zum 26. Mal rief Eibau zum Bierzug und fast alle kamen. Trotz des regnerischen Wetters hatten sich zahlreiche Zuschauer und auch reichlich Prominenz auf den Weg gemacht. Auch das MDR-Fernsehen war zu Gast. Ein gefragter Gesprächspartner war natürlich Michael Görke, Bürgermeister der Gemeinde Kottmar.
Zum 26. Mal rief Eibau zum Bierzug und fast alle kamen. Trotz des regnerischen Wetters hatten sich zahlreiche Zuschauer und auch reichlich Prominenz auf den Weg gemacht. Auch das MDR-Fernsehen war zu Gast. Ein gefragter Gesprächspartner war natürlich Michael Görke, Bürgermeister der Gemeinde Kottmar.
Nicht fehlen durfte beim Bierzug natürlich der Ober-Lausitzer: Für Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) war der 26. Eibauer Bierzug in seinem Amt eine Premiere. In Oberlausitzer Tracht lief er an der Spitze des Zuges und wärmte sich unterwegs mit einem Schluck Glühwein auf. Bestens gelaunt plauderte er mit vielen Besuchern am Zugweg.
Nicht fehlen durfte beim Bierzug natürlich der Ober-Lausitzer: Für Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) war der 26. Eibauer Bierzug in seinem Amt eine Premiere. In Oberlausitzer Tracht lief er an der Spitze des Zuges und wärmte sich unterwegs mit einem Schluck Glühwein auf. Bestens gelaunt plauderte er mit vielen Besuchern am Zugweg.
Wichtiger als der Ministerpräsident waren für die Besucher jedoch die einzelnen Schaubilder und Wagen, welche durch die Straßen zogen. Vertreten waren etwa die Historische Reitergrupppe Bernd Böhme, die mit Standarten des Eibauer Bierzuges ausgestattet war.
Wichtiger als der Ministerpräsident waren für die Besucher jedoch die einzelnen Schaubilder und Wagen, welche durch die Straßen zogen. Vertreten waren etwa die Historische Reitergrupppe Bernd Böhme, die mit Standarten des Eibauer Bierzuges ausgestattet war.
Auch die Sächsische Zeitung, seit 1997 Partner des Eibauer Bierzugs, war mit einem eigenen Wagen vertreten.
Auch die Sächsische Zeitung, seit 1997 Partner des Eibauer Bierzugs, war mit einem eigenen Wagen vertreten.
Orignell kostümiert eschien der Gemeinderat der Gemeinde Kottmar. Hier hatten auch die Jüngsten ihren Spaß.
Orignell kostümiert eschien der Gemeinderat der Gemeinde Kottmar. Hier hatten auch die Jüngsten ihren Spaß.
Neben den Gespannen, die von mehr als 100 Pferden gezogen wurden, waren einige Gruppen auch zu Fuß unterwegs. So auch die Bischofswerdaer Spielleute, die für musikalische Untermalung sorgten...
Neben den Gespannen, die von mehr als 100 Pferden gezogen wurden, waren einige Gruppen auch zu Fuß unterwegs. So auch die Bischofswerdaer Spielleute, die für musikalische Untermalung sorgten...
... eine Majorettengruppe aus Tschechien, welche die Zuschauer mit Tanz-Akrobatik begeisterte ...
... eine Majorettengruppe aus Tschechien, welche die Zuschauer mit Tanz-Akrobatik begeisterte ...
... oder die Rock ’n’ Roll-Freunde aus Bautzen, die den Zugweg in einen Tanzboden verwandelten.
... oder die Rock ’n’ Roll-Freunde aus Bautzen, die den Zugweg in einen Tanzboden verwandelten.
Gut behütet und in Arbeiterkluft erscheinen waren Vertreter der Awo Kindertagesstätte "Oberlandknirpse" aus Ebersbach.
Gut behütet und in Arbeiterkluft erscheinen waren Vertreter der Awo Kindertagesstätte "Oberlandknirpse" aus Ebersbach.
Bestens für die Unwägbarkeiten des Wetters präpariert zeigte sich diese Honigbrunnen-Biene.
Bestens für die Unwägbarkeiten des Wetters präpariert zeigte sich diese Honigbrunnen-Biene.
Die Truppe um Michael Kubitz aus Eibau seifte den Zugweg...
Die Truppe um Michael Kubitz aus Eibau seifte den Zugweg...
mit seiner Blubbery-Show Träumerei mit Riesenseifenblasen ein. Da waren vor lauter Seifenblasen die Freizeithort Sonnenschein und die Pestalozzi-Grundschule Eibau fast gar nicht mehr zu sehen.
mit seiner Blubbery-Show Träumerei mit Riesenseifenblasen ein. Da waren vor lauter Seifenblasen die Freizeithort Sonnenschein und die Pestalozzi-Grundschule Eibau fast gar nicht mehr zu sehen.
Wie es sich für einen historischen Zug gehört, saßen auch hochrangige Vertreter in den Kutschen. Hier präsentiert der Heimatbund Lückendorf/Oybin Kaiser Karl IV und Kaiserin Elisabeth von Wolgast.
Wie es sich für einen historischen Zug gehört, saßen auch hochrangige Vertreter in den Kutschen. Hier präsentiert der Heimatbund Lückendorf/Oybin Kaiser Karl IV und Kaiserin Elisabeth von Wolgast.
Hoch vom Fässerwagen prostete der Biermönch der Eibauer Brauerei den Besuchern zu. Die Figur geht auf einen bierseligen Zittauer Mönch zurück.
Hoch vom Fässerwagen prostete der Biermönch der Eibauer Brauerei den Besuchern zu. Die Figur geht auf einen bierseligen Zittauer Mönch zurück.
Ein prächtiges Kaltblut-Gespann der Löbauer Bergquell-Brauerei zog den Porter-Titan.
Ein prächtiges Kaltblut-Gespann der Löbauer Bergquell-Brauerei zog den Porter-Titan.
Zu den vielen vertretenen Brauereien gehörte auch die Bergquell-Brauerei aus Löbau.
Zu den vielen vertretenen Brauereien gehörte auch die Bergquell-Brauerei aus Löbau.
Was darf auf einem Bier- und Traditionszug nicht fehlen? Richtig: das Bier. Der Gerstensaft wurde währed des Umzuges reichlich ausgeschenkt.
Was darf auf einem Bier- und Traditionszug nicht fehlen? Richtig: das Bier. Der Gerstensaft wurde währed des Umzuges reichlich ausgeschenkt.
Auch abseits des Umzuges hatte der Eibauer Bierzug einiges zu bieten. So hatten am Festplatz zahlreiche Schausteller neben Attraktionen für Kinder auch jede Menge zu Essen und Trinken im Angebot.
Auch abseits des Umzuges hatte der Eibauer Bierzug einiges zu bieten. So hatten am Festplatz zahlreiche Schausteller neben Attraktionen für Kinder auch jede Menge zu Essen und Trinken im Angebot.

„Die warmen Getränke sind jetzt auch fertig“, verkündete einer der Zug-Moderatoren an der Sprechstelle Faktorenhof. Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) musste sich bei seiner Premiere als Landesvater den Eibauer Bierzug zwar nicht schön aber mit einem Becher Glühwein warm trinken. Bester Laune und fesch in Oberlausitzer Tracht gekleidet führte er den Bierzug gemeinsam mit Kottmars Bürgermeister Michael Görke (parteilos) und Gunther Rößler im historischen Gewand des „Förster Sieber“ an. Wenn der Zug stockte, plauderte Kretschmer mit den Gästen am Straßenrand.

Über 80 Bilder sorgten für Freude, Lachen und Staunen an der Strecke. Die vielen Kinder der integrativen Kindertagesstätte „Spatzennest“ in Eibau begeisterten als kleine Bäcker. Und das wohl höchste Durchschnittsalter im Zug dürfte mit 70 Jahren der Mönchszug der singenden Mönche aus Oybin ausgewiesen haben. Ein Spektakel für Jung und Alt.

Eine Schau ist auch stets das Motto, das sich die Natur- und Heimatfreunde Kottmarsdorf ausdenken. „Ohne Jauche auf dem Feld, wär’s um die Gerste schlecht bestellt“, titelten sie. Mit Schubkarren und Kübeln ausgestattet, hatten sie für den Festzug auch ordentlich Jauche angerührt und leerten sie vor den Füßen vieler Gäste am Straßenrand aus. Da sprang mancher erschrocken zur Seite. Keine Angst, war bloß eingefärbtes Wasser.

Und was wäre ein Bierzug ohne Pferde? Diese prächtigen Kaltblüter, die vor die Bierwagen gespannt sind. Hoch von der Fässer-Pyramide prostete der Braumönch der Privatbrauerei Eibau den Gästen zu. Der Legende nach soll es ein Zittauer Mönch gewesen sein, der sich einst im Malzkeller der Eibauer sehr heimisch fühlte. Sieben sächsische und eine tschechische Brauerei beschickten das Fest mit ihrem Bier. Und sie alle zeigten im Bierzug ihre stärksten Mitarbeiter als Vierspänner. Der Löbauer Bergquell-Brauer Steffen Dittmar sorgte als Lokführer eines pferdebespannten Bierzugs für Lacher.

Weil das Braugold schließlich auf dem Felde wächst, gehört auch traditionelle Landwirtschaftstechnik zum Eibauer Bierzug. Die Landtechnik Oberlausitz aus Kittlitz legte den Zugweg mit einem 60 Jahre alten Mähdrescher E 175 „Patriot“ zurück. Etliche historische Fahrzeuge der Treckerfreunde Kemnitz knatterten durch Eibau. „Die haben die schwarze Feinstaubplakette“, kommentierte der Sprecher die Parade.

Ja, und getanzt werden durfte auch. Das Jugendblasorchester aus Sebnitz hatte eine Gardetanz-Truppe mitgebracht. Und der Rock ’n’ Roll Klub Bautzen ließ mit Tanzeinlagen und US-Oldtimern das Lebensgefühl der 50er wieder aufleben. Für Sportlichkeit sorgte auch das Volksbad Neugersdorf, die ein Volleyball-Netz hinter ihrem Trecker-Gespann herzogen. Das bevorstehende Badefest mit Beachvolleyball bewarben sie so mit „Street-Volleyball.“ Die Gewichtheber vom SG Fortschritt Eibau marschierten gar mit Hanteln.