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Bewegung in der Neustadthalle

Eine neue Geschäftsführerin wurde eingesetzt. Die Personalie lässt erahnen, wohin sich das Konzept in Zukunft bewegt.

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© Dirk Zschiedrich

Von Nancy Riegel

Neustadt. Zum weiten Mal in diesem Jahr gibt es einen Wechsel in der Geschäftsführung der Neustadthalle. Das teilte Neustadts Bürgermeister Peter Mühle (NfN) der SZ am Mittwoch bei einem Gespräch mit. Seit 1. Oktober leitet Anett Zierenberg die Geschäfte. Sie war bisher als Veranstaltungsmanagerin tätig und löst nun Interimsgeschäftsführer Frank Beyer ab, der den Posten gut fünf Monate innehatte. „Frau Zierenberg arbeitete bislang sehr erfolgreich als Kulturmanagerin des Hauses und wird neben ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin diese Aufgabe auch weiterhin, wenn auch eingeschränkt, mit begleiten“, so Mühle. Die Neustadthalle-Veranstaltungs GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt Neustadt.

Frank Beyer hatte immer wieder betont, den Chefsessel schnellstmöglich wieder räumen zu wollen. Nachdem der alte Geschäftsführer Udo Preusche im Mai dieses Jahres fristlos von der Gesellschafterversammlung gekündigt wurde – über die genauen Gründe spricht das Rathaus nicht – sprang Beyer auf Bitten des Bürgermeisters ein. Eigentlich wollte der damals 68-Jährige endlich in den Ruhestand gehen. Bereits 2014 verabschiedete er sich als Hauptamtsleiter aus dem Neustädter Rathaus. Doch als die Revitalisierung des Gewerbegebiets Kirschallee in Aussicht stand, war Frank Beyers Expertise gefragt. So wurde er zum Geschäftsführer der Industrie-Center Neustadt GmbH. Den Posten legte er Anfang des Jahres nieder und wurde dann in den Aufsichtsrat der Neustadthalle berufen. Kurze Zeit später stand er an der Spitze der GmbH. Die Stelle des Geschäftsführers war währenddessen nicht ausgeschrieben gewesen. Es deutete sich also bereits eine interne Lösung an. Mit Anett Zierenberg leitet nun eine Frau die Geschäfte, die bei Thema Veranstaltungen viel Erfahrung mitbringt. Dieser Bereich bescherte der Neustadthalle in den vergangenen Jahren ein leichtes Plus. Ein großes Minus, ein sechsstelliges besser gesagt, fuhr die Gastronomie mit dem Restaurant Schützenhaus, der Kneipe Kugel und dem Eisverkauf 2017 ein. Auch für das Jahr 2018 ist ein ähnliches Defizit zu erwarten.

Dass für den Chefposten niemand gesucht wurde, der Expertise in der Gastronomie mitbringt, könnte ein Zeichen dafür sein, welche Schiene die Neustadthalle künftig fahren soll. Bürgermeister Peter Mühle will sich gegenüber der SZ dazu noch nicht äußern, da der entsprechende Beschluss erst in der kommenden Stadtratsitzung am 24. Oktober gefasst werden soll. Allerdings deutet er an, dass es Veränderungen geben wird. „Die Neustadthalle ist und bleibt eine Veranstaltungsstätte. Es soll aber weiterhin eine eventbezogene Gastronomie geben.“

Sollen also das Restaurant oder die Kneipe ausgegliedert werden und an einen Betreiber verpachtet werden? Gegenüber der SZ ließ der Bürgermeister das in der Vergangenheit immer offen. Forderungen und Vorschläge dahingehend gab es jedenfalls, unter anderem von den Stadträten. In der Kugel und im Schützenhaus sind die Öffnungszeiten mittlerweile stark eingeschränkt. Das Restaurant hat nur von Freitag bis Sonntag und feiertags geöffnet, die Kneipe bleibt von Sonntag bis Dienstag geschlossen. Begründet wurde dies mit akutem Personalmangel.

In einer nicht-repräsentativen SZ-Umfrage sprachen sich SZ-Leser im Juni mehrheitlich für den Erhalt der Gastronomie in der Stadthalle aus, allerdings präferierten die meisten Teilnehmer das günstigere Angebot der Kugel. Auch wünschten sich viele, dass in der Halle mehr Veranstaltungen für junge Besucher, also Disco, angeboten wird. Wie die Stadt die Zukunft der Stadthalle sieht, wird der Bürgermeister in wenigen Wochen verkünden.