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Bakteriensuche im Klassenzimmer

Dresdner Wissenschaftler zeigen Schülern, wie sie arbeiten. Untersucht wird, was den Kindern täglich begegnet.

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© René Meinig

Von Annechristin Bonß

Sie sind überall. Auf Händen, in der Luft, auf dem Türgriff und im Tafelschwamm: Bakterien und Pilze. Schüler aus dem Gymnasium Bürgerwiese haben diese Mikroorganismen jetzt genauer untersucht. Eins vorweg: Gefährlich sind die verschiedenen Arten von Kokken nicht. Trotzdem – wer sich gründlich die Hände wäscht, kann die Anzahl deutlich reduzieren. Die Tests fanden im Rahmen des Projekts mit dem Netzwerk lokaler Mikroskopieeinrichtungen in Dresden statt. BioDip nennt sich der Verbund, in dem sich Wissenschaftler austauschen. Ihr Wissen wollen sie an die Schüler weitergeben. In einem Kurs am Nachmittag kommen sie regelmäßig mit den Fünft- und Sechstklässlern zusammen. Dabei geht es nicht nur um Bakterien. Insekten, Würmer und Pollen wurden ebenfalls unter dem Mikroskop betrachtet.

Bei der Bakteriensuche durften die Schüler nicht nur Proben im Klassenzimmer nehmen. Sie haben diese auch für die Untersuchung angesetzt und nach zwei Wochen unter dem Mikroskop genau betrachtet. „So manche Hypothese der Schüler hat sich nicht bestätigt“, sagt Lehrkoordinatorin Lydia Günther. „In der Außenluft haben sie entgegen ihrer Vermutung viel weniger Keime gefunden.“ Deshalb ist das Lüften wichtig.

Ziel ist es, den Schülern nicht nur Tipps für den Alltag mitzugeben. Sie sollen neugierig auf Naturwissenschaften werden. Forschung macht Spaß – lautet die Nachricht. Vielleicht sogar beim Studium nach dem Abitur. Bei Emil und Mika hat das schon gut funktioniert. Die beiden Jungs gehen in die sechste Klasse. Besonders die „Jagd“ nach den schnellen Wasserflöhen unter dem Mikroskop habe Spaß gemacht, sagt der zwölfjährige Emil.