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„Atemnot ist ein Warnzeichen, das jeder kennen sollte“

Was passiert, wenn das Herz an Kraft verliert? Das Klinikum Pirna zeigt am Mittwoch Ursachen und Behandlung von Herzschwäche.

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© Klinik

Pirna. Das Herz ist der Motor unseres Lebens. Es pumpt täglich circa 8 000 Liter Blut durch den Körper. Eine stattliche Leistung – schlägt es dabei doch etwa 100 000-mal am Tag. Wird nicht mehr genügend Blut und somit auch Sauerstoff und Nährstoffe zu unseren Organen gepumpt, hat die Leistung unseres Herzens so weit abgenommen, dass man von einer chronischen Herzschwäche spricht. „Das führt bei den Betroffenen im fortgeschrittenen Stadium zu massiven Beschwerden“, erklärt Prof. Dr. Steffen Schön, Chefarzt der Kardiologie am Helios Klinikum Pirna.

„Herzschwäche an sich ist häufig keine eigenständige Erkrankung, sondern die Folge anderer Krankheiten“, so Prof. Schön. Zu den Erkrankungen zählen allen voran Herzinfarkt und Bluthochdruck. Aber auch Rhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen oder Entzündung können eine Herzschwäche bedingen. Am 15.  November hält der Chefarzt einen Vortrag am zum Thema Herzschwäche. Wir sprachen mit ihm.

Vortragsnachmittag zum Thema „Das schwache Herz“ im Rahmen der „Herzwochen“ am 15. November, ab 16.30 Uhr, im Klinikum Pirna, Struppener Straße. Prof. Dr. Steffen Schön: „Volkskrankheit Bluthochdruck – das müssen Sie wissen“; Prof. Dr. Carsten Wunderlich: „Das schwache Herz: Ursachen, Diagnostik, Therapie“; Gesundheitspfleger Carsten Reuer: Einführung in die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Fragen an den Chefarzt

Herr Professor Schön, worin liegt die Gefahr eines schwachen Herzens?

Das Fatale an einem schwachen Herzen ist, dass viele Betroffene die Krankheitsanzeichen oft spät erkennen oder die Atemnot, den Leistungsanfall und die geschwollenen Beine ganz allgemein auf das Alter schieben. Es gilt jedoch: Je früher eine Herzschwäche erkannt und die eigentliche Ursache behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass ein kritischer Verlauf der Erkrankung verhindert werden kann.

Was bewirkt hoher Blutdruck bei meinem Herzen?

Bei erhöhtem Blutdruck steigt die Druckbelastung des Herzens. Dadurch verdickt der Herzmuskel, das Herz an sich wird schwerer und größer. Das führt langfristig jedoch nicht zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit des Herzens, sondern es wird im Verlauf schwächer. Bluthochdruck ist damit eine der Hauptursachen für eine chronische Herzschwäche.

Wie wird Herzschwäche diagnostiziert?

Rasch eintretende Atemnot ist ein Warnzeichen, das jeder kennen sollte. Der Arzt klärt dann im Gespräch ab, ob es sich um eine Herzkrankheit handeln könnte. Dabei werden Mediziner zunächst auf sogenannte Stauungsanzeichen achten: Wassereinlagerungen in der Lunge, im Bauchraum oder an den Unterschenkeln deuten auf Erkrankungen des Herzens hin. Besteht der Verdacht auf eine Herzschwäche, erfolgt eine Überweisung zum Kardiologen. Er diagnostiziert mögliche Herzerkrankungen und klärt das weitere Vorgehen. (SZ)

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