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Albertowski bleibt Gemeinderat

Überraschend haben seine Ratskollegen den Antrag des CDU-Mannes in zweiter Runde abgelehnt. Wie geht es weiter?

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© Thorsten Eckert

Ottendorf-Okrilla. Dieses Ergebnis hat überrascht. Zumindest haben es wohl die wenigsten erwartet. Unter anderem auch Bürgermeister Michael Langwald nicht. Denn schon vor Beschlussfassung war er davon überzeugt, dass der Gemeinderat seine Entscheidung vom Dezember wiederholt. Doch es kam anders.

Gemeint ist ein Antrag des Gemeinderates Kai Albertowski. Er hatte die ehrenamtlichen Politiker Ottendorfs in der Dezember-Sitzung darum gebeten, ihn vorzeitig aus seinem Amt zu entlassen. Die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Michael Langwald sei für ihn unerträglich geworden. Noch vor vier Wochen konnten seine Ratskollegen, den Wunsch Albertowskis nachvollziehen und befürworteten seinen Antrag. Allerdings reichte der Bürgermeister Widerspruch ein. Denn aufgrund einer Stellungnahme der Kommunalaufsicht des Landkreises Bautzen war er der festen Überzeugung, dass kein wichtiger Grund für eine vorzeitige Beendigung der ehrenamtlichen Tätigkeit als Gemeinderat bei Albertowski vorliegt. Der Protest Langwalds hatte zur Folge, dass der Gemeinderat am Montagabend erneut über den Antrag des CDU-Mannes entscheiden musste.

Völlig überraschend stimmten diesmal nur sechs Gemeinderäte für eine vorzeitige Entlassung des Medinger Rechtsanwaltes. Sechs stimmten dagegen. Und bei Stimmengleichheit ist ein Antrag abgelehnt. Sprich, Albertowski bleibt weiterhin im Gemeinderat. „Von meinen CDU-Kollegen wusste ich, dass sie für meinen Antrag stimmen. Doch in manchen Vorgesprächen hat sich abgezeichnet, dass einige andere Gemeinderäte ihre Meinung geändert haben“, berichtet Kai Albertowski auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung. Gleichzeitig betont er, dass er die demokratische Entscheidung annehmen wird und weder dagegen klagen noch seinen Antrag in sechs Monaten erneut einreichen wird. Er bleibt also bis zu erneuten Wahlen der Gemeinde Ottendorf als Entscheidungsträger erhalten und wird versuchen, bis dahin auch mit Bürgermeister Michael Langwald zurechtzukommen. Auch wenn „es kein Geheimnis ist, dass wir nicht die besten Freunde sind“, so Albertowski. (ste)