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Abwasserpreise neu kalkuliert

Für manche wird es in den kommenden Jahren billiger. Allerdings nicht für alle.

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© Lutz Weidler

Von Jürgen Müller

Stauchitz. Für manche Stauchitzer werden die Kosen für die Abwasserbeseitigung etwas geringer, für viele aber drastisch teurer. Die Gemeinde hat die Kosten jetzt neu kalkuliert. Die neuen Preise gelten ab 1. Januar 2018 für fünf Jahre. „Dass bei manchen die Preise geringer, bei anderen höher werden, liegt daran, dass wir in der letzten Kalkulation zu hohe oder zu niedrige Kosten angenommen hatten. Dies ist nie genau vorauszuberechnen. Gab es eine Überdeckung, haben wir den Bürgern also zu viel Geld abgenommen. Das bekommen sie jetzt wieder zurück. Bei einer Unterdeckung wird die Differenz jetzt mit draufgeschlagen“, sagt Bauamtsleiter Dirk Zschoke.

Wer sein Abwasser zentral entsorgt, zahlte bisher eine Grundgebühr von 35 Euro pro Einwohner und Jahr. Diese sinkt jetzt auf 30 Euro. Die Mengengebühr pro Kubikmeter steigt allerdings von 1,77 auf 1,86 Euro. Ein Zwei-Personenhaushalt, der jährlich eine Abwassermenge von 60 Kubikmetern produziert, zahlt künftig 171,60 Euro im Jahr. Bisher waren dafür 176,20 Euro zu zahlen.

Richtig teuer wird es für Einwohner, die über eine Kleinkläranlage verfügen und das geklärte Abwasser in ein öffentliches Gewässer einleiten. Zwar sinkt die Grundgebühr von 10,33 Euro auf 9,25 Euro pro Einwohner und Jahr, dafür steigt die Mengengebühr drastisch an. Waren bisher pro Kubikmeter 13,92 Euro zu zahlen, so sind es künftig 59,49 Euro.

Bei Besitzern sonstiger Kläranlagen sinkt die Grundgebühr deutlich von 54,08 Euro auf dann 7,09 Euro pro Jahr und Bewohner. Dafür verdoppelt sich die Mengengebühr nahezu auf jetzt 25,14 Euro pro Kubikmeter. Zulässig sind auch noch abflusslose Sammelgruben. Hier sind jetzt 11,43 Euro Grundgebühr pro Einwohner und Jahr zu zahlen statt bisher 6,46 Euro. Auch hier verdoppelt sich die Mengengebühr von 13,92 Euro auf künftig 28,76 Euro.

In den insgesamt 21 Ortsteile von Stauchitz gibt es Abwasseranlagen, die für 2 771 Einwohnergleichwerte ausgelegt sind. Das sind mehr, als die Gemeinde Einwohner hat. Grund ist, dass auch Gewerbebetriebe mit eingerechnet werden. Insgesamt werden in der Gemeinde pro Jahr und pro Einwohner im Schnitt 30 Kubikmeter Abwasser produziert.