Merken

Zuschlag erteilt: Rittergut Sahlis geht an Investor aus NRW

Ein Immobilienunternehmer will das Rittergut Sahlis sanieren lassen, in dem früher der Gründer der rechtsextremen „Wehrsportgruppe Hoffmann“ lebte. Der Investor sieht zwei Optionen für das Areal.

Teilen
Folgen

Leipzig/Kohren-Sahlis. Das Rittergut Sahlis, das einst dem Gründer der rechtsextremen „Wehrsportgruppe Hoffmann“ gehörte, geht an einen Investor aus dem Münsterland. Nach der Zwangsversteigerung des Areals am vergangenen Mittwoch sei der Zuschlag am Montag erteilt worden, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Leipzig der Deutschen Presse-Agentur.

Der Versteigerungserlös sei bis 24. November zu überweisen. Geschehe das nicht, müsse ein neuer Termin zur Zwangsversteigerung gefunden werden. Der Jurist Christian Stockmann hatte im Auftrag des Investors 130 000 Euro für das 60 000 Quadratmeter große Gut mit alter Kegelbahn, Brennerei und Ställen geboten.

Hinter dem Gebot steht Thomas Fischer. Das Geld sei bereits überwiesen, sagte der Immobilienunternehmer aus Nordrhein-Westfalen auf Anfrage. „Es war ein Lustkauf.“ In Leipzig habe er schon mehrere Mehrfamilienhäuser saniert, so Fischer. Was nun mit dem Rittergut geschehen soll, wisse er noch nicht genau. „Erst einmal möchte ich nicht, dass der Bestand noch weiter verfällt“, sagte Fischer.

In Zukunft wolle er das Gelände entweder privat nutzen oder es der Wohn- und Gewerbenutzung zuführen, „vielleicht mit einem Anteil Event“. „Da dieses Objekt nicht weit weg von Leipzig ist, sehe ich dort große Chancen“, sagte Fischer. Zur Höhe der nötigen Investitionen machte er keine Angaben. Das sei zum jetzigen Zeitpunkt unseriös. Auch sei noch nicht klar, wann mit den Sanierungsarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäudekomplex begonnen werde.

Zu der Zwangsversteigerung war es gekommen, weil der ehemalige Eigentümer Karl-Heinz Hoffmann Schulden beim Abwasserzweckverband Whyratal angehäuft hatte. Hoffmann galt Jahrzehnte lang als eine der schillerndsten Figuren der rechtsextremen Szene in Deutschland. Eine erste Versteigerung im vergangenen Jahr war gescheitert, weil der Höchstbietende das Geld nie überwiesen hatte. (dpa)