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Staatsanwalt muss BMW herausgeben

Die Kosten des Großeinsatzes von dem Falschtanker erstattet zu bekommen, wird schwierig. Der BMW X5 ist kein Pfand.

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© Archiv/Roland Halkasch

Von Birgit Ulbricht

Thiendorf. Der Fall des Falschtankers wird noch komplizierter. Nachdem am Montag bekannt wurde, dass Kfz-Versicherungen in Schweden keine Einsatzkosten von Feuerwehren abdecken, weil die vom Staat getragen werden, folgt nun die nächste Hiobsbotschaft. Zwar kann die Staatsanwaltschaft den beschlagnahmten BMW X5 zur Beweissicherung einbehalten, nicht aber als Sicherheitsleistung, um eventuell die entstandenen Kosten eines der größten Umwelteinsätze der letzten Jahre im Landkreis Meißen zu bezahlen.

Denn der BMW gehört dem Schadensverursacher nicht. Er hatte ihn nur von seinem Chef geliehen. Der Halter des Fahrzeuges kann nun die Herausgabe des Autos beantragen. Havariekommissar Dieter Leonhardt schätzt die Kosten auf bis zu 30 000 Euro und kann jetzt nur auf das Kleingedruckte in den Ländervereinbarungen mit Schweden hoffen. Dass es so teuer wird, liegt vor allem an den in der Gebührenordnung festgelegten Sätzen fürs Personal.

Großeinsatz in Thiendorf

60 Kameraden aus 16 Wehren waren am Samstag in Thiendorf, dazu acht Streifenwagen der Autobahnpolizei Dresden und der Umweltzug. Ein gebürtiger Schwede (37) hatte festgestellt, dass er in Thiendorf Benzin statt Diesel in den X5 gezapft hatte. Statt allerdings gleich an der Tankstelle den Tank leerpumpen zu lassen, fuhr er etwa 30 Meter weiter zu Burger King und Mc Donalds und ließ dort bis zu 90 Liter Benzin einfach in die Regenentwässerung ab. Die Folge war eine enorme Explosionsgefahr. Beide Fast-food-Restaurants wurden evakuiert, dazu die Tankstelle und der benachbarte Netto.

Außerdem mussten die B 98 und die Auffahrt zur A 13 gesperrt werden. Noch die ganze Woche wird das Regenwasserrückhaltebecken, in dem sich das meiste Benzin gesammelt hatte, vom Umweltamt beobachtet und beprobt.

Dabei hätte sich das alles vermeiden lassen. Unter www.Falschtanken24.de können sich betroffene Autofahrer jederzeit über einen Abpumpservice informieren und über die 0160 5054505 rufen. Das Portal hat regionale Partner, die im Notfall helfen. Der Schwede hätte aber auch einfach an der Tankstelle fragen können.