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Ex-Minister aus CDU ausgetreten

Überraschender Austritt nach 48 Jahren Mitgliedschaft: Der frühere sächsische Finanzminister Horst Metz hat die CDU verlassen. Grund ist der Wiederantritt von Angela Merkel.

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© Archivbild: dpa

Dresden. Überraschender Austritt nach 48 Jahren Mitgliedschaft: Der frühere sächsische Finanzminister Horst Metz hat die CDU verlassen. „Ich habe das Gefühl, das ist nicht mehr meine CDU“, bestätigte er am Dienstag seinen Austritt aus der sächsischen Union. „Als Angela Merkel erklärte, dass sie wieder antritt, war für mich klar, dass ich austrete“, sagte Metz der SZ.

Demnach hat der 71-Jährige und langjährige enge Vertraute des früheren Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU) bereits im Dezember dem Kreisverband Sächsische Schweiz seinen Austritt mitgeteilt. Metz war von 2002 bis 2007 Finanzminister im Freistaat und besetzte damit eine Schlüsselposition im Kabinett.

Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer bedauerte den Austritt. „Aber ich kann damit wenig anfangen. Denn wir sind Mitglieder einer Partei, weil wir etwas bewegen wollen.“ Die CDU sei derzeit „so diskussionsfreudig, wie sie unter Helmut Kohl niemals war“, sagte er auf SZ-Anfrage.

Die CDU hat in Sachsen derzeit eigenen Angaben zufolge 10 866 Mitglieder (Stand: Januar 2017). Allein in den vergangenen zwei Jahren hat der Verband damit rund 1 000 Mitglieder verloren – darunter auch immer mal wieder prominente „Parteifreunde“. Fast genau ein Jahr vor Metz war mit Ex-Justizminister Steffen Heitmann ein weiteres ehemaliges Kabinettsmitglied aus der CDU ausgetreten. Heitmann hatte seinen Austritt damals vor allem mit der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel begründet. (SZ/abi/ce)