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Roßweiner starb am Hundebiss

Ein 47-Jähriger wird von einem Rottweiler gebissen und stirbt. Jetzt liegt Obduktionsergebnis liegt vor.

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© dpa

Von Maria Fricke

Roßwein/Chemnitz. Der 47-jährige Mann, der am 16. Dezember in Roßwein von einem Rottweiler angefallen worden ist, starb an den Verletzungen durch den Hund. Das geht aus dem Obduktionsergebnis hervor, welches der Staatsanwaltschaft Chemnitz nun vorliegt. „Die Verletzungen durch den Hund waren todesursächlich“, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart am Freitag auf Nachfrage. Die Obduktion des Leichnams des Opfers war durch die Staatsanwaltschaft angeordnet worden. Eine Obduktion sei bei einem unnatürlichen Tod nicht zwangsläufig der Fall, so Polizeisprecher Andrzej Rydzik von der Polizeidirektion Chemnitz. „Das hängt vom Einzelfall ab und wird durch die Staatsanwaltschaft entschieden.“

Das Ergebnis wirft ein neues Licht auf den Vorfall, der sich an jenem Sonnabend gegen 14 Uhr an der Goldenen Höhe in Roßwein ereignet hat. Denn nach ersten Angaben der Polizei soll der Mann nicht an den Verletzungen, sondern an einem dadurch erlittenen Schock verstorben sein. Polizeisprecher Rydzik wollte sich am Freitag nicht weiter zu dem Fall äußern. „Wir führen keine Ermittlungen“, teilte er lediglich mit. Zu weiteren Aussagen, auch den Hund betreffend, verwies er erneut an das Landratsamt Mittelsachsen. Das äußert sich jedoch im Detail nicht zu dem Fall.

Unklar bleiben weiterhin die Besitzverhältnisse des Tieres. Nach ersten Aussagen der Polizei soll das 47-jährige Opfer zugleich Halter des Tieres gewesen sein, so dass vonseiten der Polizei keine Ermittlungen geführt werden müssten. Denn bei Verletzungen oder Tod durch einen Hund werde der Halter zur Verantwortung gezogen, so Rydzik. Laut Oberstaatsanwältin Burghart liefen die Ermittlungen gegen unbekannt. „Zurzeit gibt es keine Anhaltspunkte dazu, dass sich der Halter oder der Ausführer des Hundes strafbar gemacht hat.“ Es werde geprüft, ob es ein Ermittlungsverfahren geben wird. „Zurzeit sieht es aber nicht so aus“, räumte Burghart ein.

Nach Aussagen der Anwohner hat der Hund nicht dem 47-jährigen Opfer, sondern einem über 70-jährigen Senior gehört, der an der Goldenen Höhe wohnt. Das Opfer sei dessen Sohn und ab und zu mit dem Tier spazieren gegangen.

In den Tierheimen der Region ist der Hund nicht bekannt. Rosi Pfumfel, Leiterin der Leisniger Einrichtung, ist nur entsetzt darüber, dass der Hund sofort eingeschläfert worden ist. „Das ist erschütternd“, sagte sie. Im Vorfeld hätten die näheren Umstände geprüft werden sollen. „Vor Jahren hatten wir mal einen Rottweiler hier. Der fing auch an zu beißen. Beim Tierarzt stellte sich dann heraus, dass er Probleme mit dem Gebiss und Schmerzen hatte“, erklärte Pfumfel. Er sei im Tierheim schließlich der erste Hund mit Zahnspange gewesen.

Auch im sozialen Netzwerk Facebook wurde nach dem Bekanntwerden des Vorfalls darüber diskutiert, ob das Einschläfern des Tieres notwendig gewesen sei. Damals aktuell war noch die Aussage, dass der 47-Jährige infolge eines Schocks und nicht durch die Verletzungen durch den Hund verstorben ist. Laut dem Landratsamt sei das Einschläfern notwendig gewesen, da von dem Tier eine Gefahr ausging. „Wir bestätigen, dass der Hund durch einen Tierarzt nach Rücksprache mit dem Veterinäramt eingeschläfert worden ist, da von diesem Tier im Hinblick auf den Vorfall eine große Gefahr ausgeht“, so Kreissprecher André Kaiser.