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Hanke bleibt Rathauschef in Pirna

Der amtierende OB von Pirna gewinnt gleich im ersten Wahlgang. Die CDU versinkt hingegen in der Bedeutungslosigkeit.

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© Daniel Förster

Von Thomas Möckel

Pirna. Nachdem die Wahllokale in Pirna am Sonntagabend 18 Uhr schlossen, ging alles ganz flott. Gerade einmal eine reichliche Stunde später lag das vorläufige Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl vor. Es wies eine eindeutige Entscheidung aus: Der amtierende Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke, der als parteiloser Einzelkandidat angetreten war, wird auch in den nächsten sieben Jahren die Geschicke im Pirnaer Rathaus leiten. Er holte gleich im ersten Wahlgang 60,5 Prozent der Stimmen und liegt damit weit vor seinen Mitbewerbern.

Stadtrat und Tischlermeister Tim Lochner, ebenfalls parteiloser Einzelbewerber, erzielte bei seiner ersten OB-Kandidatur einen Achtungserfolg. Er konnte mit 32,9 Prozent fast ein Drittel der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Die CDU, die für sich stets den Anspruch einer großen Volkspartei für sich propagiert, versinkt in Pirna hingegen in der Bedeutungslosigkeit. Die Kandidatin der Christdemokraten, Ina Hütter, kommt über ein einstelliges Wahlergebnis nicht hinaus und landet mit 6,6 Prozent der Stimmen abgeschlagen auf Platz drei. Die Wahlbeteiligung lag bei 45 Prozent, was gegenüber der Oberbürgermeisterwahl 2010 eine deutliche Steigerung um mehr als zehn Prozentpunkte ist.

Hanke, der am Sonntagabend mit Familie, Freunden und Unterstützern im Gasthaus „Weißes Roß“ seinen Wahlsieg feierte, war glücklich über den Wahlausgang. „Ich bin sehr, sehr froh, dass mir so viele Menschen das Vertrauen ausgesprochen haben“, sagte der 63-Jährige. Obwohl er insgeheim gehofft hatte, dass es für ihn im ersten Wahlgang reicht, habe er dennoch gedacht, dass das Ergebnis knapper sein würde, so Hanke. Ganz zufrieden zeigte er sich auch angesichts der Wahlbeteiligung. Ein paar mehr Pirnaer hätten aus seiner Sicht aber durchaus den Weg in die Wahllokale finden können.

Herausforderer Tim Lochner zeigte sich einerseits enttäuscht darüber, keinen Wechsel an der Pirnaer Rathausspitze einleiten zu können. Dennoch betrachtet er sein Wahlergebnis als Erfolg. „Mir ist es gelungen, nach sieben Wochen Wahlkampf mehr als 4 000 Stimmen zu holen. Das kann sich sehen lassen“, sagte er. Mit diesen Stimmenzahl habe er schon vor der Wahl geliebäugelt und es als realistisch eingeschätzt, diese auch zu erreichen, erklärte Lochner. Ein wenig hatte er auf einen zweiten Wahlgang spekuliert, der aus seiner Sicht mit einem stärkeren CDU-Kandidaten auch denkbar gewesen wäre.

Ihm sei es schon während der Kandidatur gelungen, auf verschiedene Probleme in der Stadt aufmerksam zu machen und Lösungen dafür anzuschieben, so Lochner. Daher sei sein Projekt „Kandidatur“ insgesamt gelungen. Er bleibe weiterhin Stadtrat und gehe aus der Wahl gestärkt für diese Rolle hervor. Lochner will nun ganz genau beobachten, was Hanke alles anpackt. „Es gab ja viele Wahlversprechen seinerseits. Wenn es gelingt, diese umzusetzen, kann das nur gut sein für Pirna“, sagte Lochner. Ansonsten werde er weiter den Finger in die Wunde legen.

Für die CDU hingegen endete die OB-Wahl in einem Debakel. Kandidatin Ina Hütter holte gerade einmal 933 von über 14 000 abgebenen Stimmen. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagte sie am Sonntagabend in einer ersten Reaktion. Allerdings suchte die Christdemokratin die Ursache für das Versagen nicht bei ihrer eigenen Partei, sondern in erster Linie bei anderen. „Weil alle anderen Parteien Herrn Hanke unterstützt und so viele für ihn gevotet haben, haben wir so schlecht abgeschnitten“, sagte Ina Hütter. Dieses ganze Potenzial habe letztendlich gegen die CDU gestimmt.