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ARD legt Gehälter offen

Die größte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt sorgt mit ihrem Schritt für mehr Transparenz. Auch das Gehalt der MDR-Intendantin Wille wird bekanntgegeben.

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© dpa

Von Oliver Reinhard

Leipzig.Die durch Rundfunkbeiträge finanzierte ARD hat erstmals die Verdienstspannen diverser Angestelltengruppen offengelegt. Die Gehälter basieren auf Tarifverträgen, die mit Gewerkschaften geschlossen werden.

Laut ARD-Angaben erhalten die Intendanten der neun Landesrundfunkanstalten zwischen 399 000 Euro (WDR) und 237 000 Euro im Jahr (SR). MDR-Chefin Carola Wille liegt mit 275 000 Euro im Mittelfeld. Zum Vergleich: Die steuerfinanzierte Bundeskanzlerin Angela Merkel bekommt 226 000 Euro, ein Bundesminister knapp 185 000 Euro, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich ca. 200 000 Euro.

Die ebenfalls nicht tarifgebundenen Saläre für Führungskräfte wie Programmbereichsleiter oder Hauptabteilungsleiter liegen zwischen 120 000 und knapp 140 000 Euro. Angestellte Kameramänner bekommen zwischen 29  000 und 92 000 Euro, Sekretärinnen verdienen von 29 000 bis 74 000 Euro im Jahr. Das Einstiegsgehalt für Redakteure beträgt nach Abitur, Hochschulstudium, Volontariat und/oder Journalistenschule 42 000 Euro, der Höchstverdienst knapp 120 000 Euro. Die Sender-Direktoren haben die Offenlegung jedoch verweigert.

Damit unterscheiden sich die Gehälter zum Teil deutlich von fest angestellten Journalisten außerhalb des öffentlich-rechtlichen Bereichs. Den Angaben des Deutschen Journalistenverbandes DJV zufolge bekommen tarifgebundene Angestellte der Privaten Sender zwischen 27 000 und knapp 61 000 Euro im Jahr. Die Jahresgehälter von Tageszeitungs-Redakteuren liegen laut DJV-Tarifvertrag zwischen knapp 40 000 Euro für einen Berufseinsteiger bis zu maximal 72 500 Euro für Redakteure mit besonderen Aufgaben.

Außer bei Vergütungen von ARD-Führungskräften wurden alle Angaben ohne Zuschläge wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld berechnet. Das Gros der Journalisten in Deutschland ist jedoch nicht fest angestellt und verdient oft bedeutend weniger.