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Annaberg-Buchholz ehrt Adam Ries

Ries, der „Vater des modernen Rechnens“, wurde vor 525 Jahren geboren. Ein direkter Nachfahre des Rechenmeisters organisiert eine Wissenschaftlertagung.

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© Archivbild: dpa

Annaberg-Buchholz. Adam Ries ist in Annaberg-Buchholz allgegenwärtig, nun ehrt die Stadt ihren berühmtesten Bürger ein weiteres Mal. Zum 525. Geburtstag des Rechenmeisters wird an diesem Donnerstag eine Gedenkmünze vorgestellt. Zudem findet von Freitag bis Sonntag ein Kolloquium statt, das sich mit den Rechenmeistern und Mathematikern der frühen Neuzeit zwischen 1500 und 1650 befasst. Unter anderem wird bei der Veranstaltung der Einsatz des Martin-Luther-Vertrauten Philipp Melanchton für die Mathematik beleuchtet.

Neuheit beim 10. Adam-Ries-Kolloquium seit 1992 ist eine öffentliche Sitzung, in der über das Leben und Wirken des Rechenmeisters berichtet wird. Damit wolle man das Interesse der Menschen für Ries wecken und sie anlocken, sagte Rainer Gebhardt. Der 64 Jahre alte Honorarprofessor für Geschichte der Mathematik an der TU Dresden ist in 15. Generation direkter Nachfahre von Ries. Seit 1991 steht er dem Adam-Ries-Bund vor und organisiert die Wissenschaftlertagung. Die Forschung zu seinem Vorfahren sei für ihn zweiter Beruf und Leidenschaft, sagte er.

Adam Ries wurde 1492 im fränkischen Staffelstein geboren und starb 1559 in Annaberg-Buchholz. Er gilt als „Vater des modernen Rechnens“. Seine Erkenntnisse und sein Wissen hat er in drei Büchern in lateinischer Sprache niedergeschrieben. Darüber hinaus verfasste Ries für mehrere Städte so genannte Brotordnungen, in denen festgelegt wurde, welche Mengen der Zutaten für den verlangten Preis im Gebäck sein müssen.

Ries war der bekannteste, aber nicht der einzige Rechenmeister seiner Zeit. Auf dem Kolloquium befassen sich die internationalen Wissenschaftler mit den Zeitgenossen. Auf dem Programm stehen 27 Vorträge. Darin werden unter anderem „Wehrbau und Geschützwesen als Anwendungsbeispiele der von Rechenmeistern gelehrten Fertigkeiten“ behandelt oder auch Plagiate und Eigenleistungen analysiert.

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