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Zu viel Abfall im Alaunpark

Die Stadtreinigung musste am Sonntag mehrfach kommen. Die SZ-Leser schlagen jetzt drastische Mittel vor.

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© Christian Juppe

Von Christoph Springer

Das Auto war zu klein. Die Mitarbeiter der Stadtreinigung hatten am Sonntagmorgen bereits so viel Abfall eingesammelt, dass sie die großen blauen Säcke, die prall gefüllt auf dem Alaunplatz auf sie warteten, nicht auch noch mitnehmen konnten. Das hatte bereits Ortsamtsleiter André Barth vermutet, als er am Sonntagvormittag den Platz am Rand der Äußeren Neustadt besuchte, und das bestätigte tags darauf Susanne Kirsch von der Stadtreinigung. „Da die Kapazität des Fahrzeugs bereits ausgeschöpft war, konnte der verbliebene Rest erst nach der Frühstückspause entsorgt werden“, sagte sie am Montag. So blieben die Hinterlassenschaften der Alaunplatz-Besucher länger stehen als geplant. Es handelte sich um Säcke mit gebrauchten Einweggrills, Plastik- und Pappgeschirr, Essensresten, leeren Verpackungen, Flaschen, verbrannter Holzkohle und Servietten. Sogar benutzte Babywindeln hatten die Besucher in die Müllsäcke gestopft. Auch übervolle Papierkörbe gab es zu dieser Zeit noch.

Barths Vorschlag, den Müll als Test auf dem Alaunplatz zu lassen, um so zu zeigen, wie viel dort täglich liegen bleibt, begrüßten mehrere Leser bei SZ-online. Die Stadtreinigung sieht das „eher kritisch“, sagt Sprecherin Susanne Kirsch. „Das stellt natürlich auch eine gewisse Gefahrenquelle für die Besucher dar, vom hygienischen Aspekt mal ganz abgesehen.“ Allein könne die Stadtreinigung eine solche Entscheidung ohnehin nicht treffen. „Möglich wäre vielleicht ein kleiner, eingezäunter Müllbereich zu Demonstrationszwecken.“

Die Zaun-Idee hatten auch SZ-Leser, allerdings im viel größeren Rahmen. Sie schlugen vor, den Platz einzuzäunen und Eintritt oder eine Müllgebühr zu verlangen. Andere forderten mehr Kontrollen und harte Strafen. Barth warnt dabei vor zu hohen Erwartungen. „Wie soll man den Abfall bestimmten Personen zuordnen?“ fragt der Ortsamtsleiter. „Wer auf Müll hingewiesen wird, sagt natürlich, dass er den später mitnimmt.“ Wenn die Besucher aber gehen und Abfall liegen lassen, sei es kaum möglich, nachzuweisen, dass der Müll ihnen gehört. „Dann sagen sie, das waren andere.“

Dass das Müllproblem auf den Elbwiesen weniger groß ist, denken die Leser nicht. „Nach einem lauen Sommerabend sehen die Elbwiesen immer aus wie Sau“, machte einer davon seinem Ärger Luft.