Von Katarina Gust
Neustadt. Seit Montag ist es offiziell: Der neue Doppelhaushalt von Neustadt ist genehmigt. Für dieses Jahr stehen rund 2,64 Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung. Im nächsten Jahr sind es mit gut drei Millionen Euro sogar noch etwas mehr. Neustadt kann damit die geplanten Bauprojekte angehen. Und davon gibt es jede Menge. Das mit Abstand größte betrifft 2017 die Schulturnhalle in Niederottendorf, die seit wenigen Tagen saniert wird. Ähnlich hoch sind die Kosten für die geplante Sanierung der August-Bebel-Straße in Neustadt. Die Trasse ist eine der letzten in der Kommune, die noch grundhaft ausgebaut werden muss. Warum die Bebel-Straße erst jetzt angepackt wird, hat einen Grund. Die Stadt hatte zuvor mithilfe von Kameras die Kanäle unter den Straßenzügen abgefahren. Je nach Zustand bekam der betroffene Abschnitt einen Platz in der Prioritätenliste. Diese kann mit der Bebel-Straße nun fast abgehakt werden. „Riesige Investitionen wie in den letzten Jahren wird es vorerst nicht geben“, erklärt Bürgermeister Peter Mühle (NfN) zum Doppelhaushalt. Es gelte nun umso mehr, die geschaffene Infrastruktur auf dem vorhandenen hohen Niveau zu halten. Deshalb liege der Fokus mehr auf der Unterhaltung und Bewirtschaftung. „Aber genau dafür gibt es meist keine Fördermittel“, sagt Mühle.
Die größten Investitionen in Neustadt
Ein großes Thema hat sich der Ratschef auf die Fahne geschrieben. Das betrifft die Bevölkerungsentwicklung. Mühle will den Einwohnerschwund stoppen und weitere Familien nach Neustadt locken. Das könne einerseits durch Investitionen in die Wirtschaft gelingen. Aber nicht nur. Neue Wohnbaugebiete, die schnell erschlossen und vermarktet werden, würden ebenso gebraucht. Ein solches Wohnbauprojekt soll in diesem Jahr begonnen werden. Konkret geht es um die Freifläche an der Schillerstraße Ecke Berghausstraße. Auf dem Areal wurden die beiden Fortschritt-Gebäude „Roter Ochse“ und „Fresswürfel“ abgerissen. Nun soll der freie Platz für Häuslebauer genutzt werden.
Im Spätsommer beziehungsweise Herbst soll die Erschließung starten. Begonnen wird in dem Bereich, auf dem einst der „Fresswürfel“ stand. 2019 folgt dann der zweite Bauabschnitt, der die Fläche am ehemaligen „Roten Ochsen“ betrifft. Für dessen Abriss hatte die Kommune öffentliche Gelder bekommen. Diese Fördermittelbindung laufe 2019 aus. Neustadt kann das Areal deshalb für neue Zwecke nutzen, ohne Gelder zurückzahlen zu müssen. Beim ersten Bauabschnitt sieht das aber anders aus. Da Neustadt das Grundstück vor Ablauf der Fördermittelbindung bebauen will, muss sie dafür einen Teil des Geldes zurück zahlen. Eine Entscheidung, die Neustadt ganz bewusst getroffen hätte.