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Wo bleibt die Landefläche für den Hubschrauber?

Der Platz neben dem Glashütter Sportplatz ist unbefestigt. Ein Stadtrat möchte das gern ändern.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Glashütte. Lothar Mauer steht auf dem Parkplatz vor dem Glashütter Sportplatz. Nach wie vor macht dieser einen trostlosen Eindruck. Denn die Fläche ist nur geschottert. Nach einem Regen oder der Schneeschmelze verwandelt sich der Platz, der sich unweit von Lothar Mauers Wohnhaus befindet, in ein Schlammfeld. Mauer, der für die Wählervereinigung Zeitlos im Stadtrat arbeitet, hofft, dass sich dieser Zustand in naher Zukunft ändern wird. Immerhin hatte die Stadt nach seinem Drängen eine Studie anfertigen lassen, in der erste Gedanken zur Neugestaltung gesammelt wurden.

Das stimmte ihn zuversichtlich. Schließlich wird der Parkplatz von vielen genutzt. Wanderer stellen hier ihr Auto ab, auch Besucher des Seniorenheims und der Sporthütte parken hier. Zudem ist er einer der wenigen Plätze, auf dem ein Rettungshubschrauber in der Kernstadt landen könne. Deshalb sollte hier auch eine Fläche als Landefläche markiert werden. „Einen Hubschrauberlandeplatz im eigentlichen Sinne fordere ich nicht. Dazu sind die Anforderungen zu hoch“, sagt Mauer. Das sieht man auch bei der Stadt nach Rücksprache mit Piloten so. Eine solche Fläche müsste unter anderem 30 mal 30 Meter groß sein und dürfte nicht anders genutzt werden, erklärt Bürgermeister Markus Dreßler (CDU).

Unabhängig davon musste er Mauer in der jüngsten Sitzung aber enttäuschen. Dort erklärte Dreßler, dass der Parkplatz weder 2018 noch 2019 neu gestaltet werde. Im Haushaltsplanentwurf, den er kommende Woche vorstellen wird, ist der Bau nicht vorgesehen. Dreßler begründete das mit anderen Investitionen, die die Verwaltung für wichtiger halte. Dazu gehöre auch der Kunstrasen. Dieser befindet sich neben dem Parkplatz und ist die wichtigste Spielstätte des Sportvereins Blau-Weiß.

Der Rasen ist aber in die Jahre gekommen. Vereinschef Benjamin Rosenkranz bestätigt das. „Vor zwei, drei Jahren war ein Experte da und hat sich unseren Platz angeschaut“, erzählt er. Der Experte habe dem Verein attestiert, dass man diesen gut pflege, allerdings müsse er auch bald ausgetauscht werden. „Kunstrasenplätze müssen nach zehn bis 15 Jahren erneuert werden“, sagt Rosenkranz. Der Glashütter Sportplatz wurde 2002 eingeweiht und würde nun dran sein. Das wisse auch die Stadt. Diese bat den Verein im Sommer um eine Stellungnahme, um künftige Investitionen zu planen. Sollte der Kunstrasenplatz erneuert oder der Parkplatz gestaltet werden? Der Verein sollte sich entscheiden. „Wir hätten gern beides“, sagt Rosenkranz. Letztlich habe sein Vorstand für den Fußballplatz votiert. Dieser werde für die Vereinsarbeit dringender gebraucht. Immerhin gehören zum 350 Mitglieder starken Verein 130 Fußballer. Die wollten weiterhin gute Spielbedingungen haben.

Die Stadt hat das berücksichtigt. Doch auch der Kunstrasenplatz soll erst später angepackt werden, sagt Dreßler. Er begründete das mit der Gleichbehandlung der Sportvereine und erinnerte daran, dass die Stadt erst im vorigen Jahr die Sporthütte von Blau-Weiß für rund 350 000 Euro saniert und erweitert hat. Deshalb muss der Rasen warten. Ist dieser gemacht, werde man den Parkplatz neu gestalten.

Lothar Mauer zeigte sich von der Auskunft des Bürgermeisters überrascht. Er will sich weiter dafür einsetzen, dass der Parkplatz neu gestaltet wird. Schließlich sei er einer der wenigen Plätze in der Kernstadt, auf denen ein Rettungshubschrauber landen könne. In der Nähe des Platzes befindet sich zudem das Seniorenheim und eben jener Sportplatz, auf dem sich Spieler auch verletzen können. Mauer kündigte in der jüngsten Stadtratssitzung an, dass er einen Antrag stellen wird, dass die Neugestaltung des Parkplatzes in den Haushaltsplan 2018 aufgenommen wird. Ob er damit Erfolg haben wird, wird sich zeigen. Immerhin kann er mit der Unterstützung des Glashütter Ortschaftsrates rechnen, für den die Neugestaltung des Parkplatzes wichtiger ist als die Erneuerung des Kunstrasens. Nach Meinung des Ortschaftsrates sollte die Stadt auch die Sanierung des Cunnersdorfer Weges und die Erneuerung der Treppe zwischen Feldstraße und Emil-Lange-Straße erst danach anpacken.

Die Verwaltung setzt allerdings andere Prioritäten, sagt Dreßler. In einer Sache kommt sie dem Sportverein Blau-Weiß indes entgegen. Nach Absprache mit dem Vorstand möchte sie 2018 eine neue Beleuchtung für den Sportplatz und den Parkplatz installieren. Dafür wird die Stadt rund 6 000 Euro bereitstellen.