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Wird aus dem Bürgerhaus ein Stolpenhaus?

Das kommunale Haus Markt 26 wird umgebaut. Das wird ein Gewinn für Einwohner und Gäste.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Stolpen. Das ehemalige Amtsgericht, derzeit auch Bürgerhaus genannt, soll Stolpens neue Perle werden, ein Ort der Kommunikation und des Verweilens. Der vierte Bauabschnitt im Haus ist beendet. In diesem Jahr schließt sich der fünfte und vorerst letzte mit der Fassadensanierung an. Im Haus selbst haben bereits der Wasser- und Abwasserzweckverband die Büros bezogen. Die Bibliothek befindet sich im Haus wie auch das Trauzimmer und der Ratssaal. Im Erdgeschoss wird bis Ende Juni die Tourist-Information einziehen. Hier sind auch die Räume des Museums. Das soll es aber noch nicht gewesen sein. Die Stadt will mit dem Haus Besucher anlocken, Historisches und Modernes gleichfalls verbinden. Die Stadt Stolpen hat dazu ein Gestaltungskonzept bei der Firma Ö Grafik Dresden in Auftrag gegeben. Dietmar Möschner hat erste Erkenntnisse vorgestellt.

Das Foyer: Der Eingangsbereich wurde modern gestaltet. Die Tourist-Information und das Museum befinden sich hier.
Das Foyer: Der Eingangsbereich wurde modern gestaltet. Die Tourist-Information und das Museum befinden sich hier. © Dirk Zschiedrich
Die neue Bibliothek: Leiterin Elke Rüthrich berät in zeitgemäßen Räumen ihre Kunden.
Die neue Bibliothek: Leiterin Elke Rüthrich berät in zeitgemäßen Räumen ihre Kunden. © Dirk Zschiedrich

Ein Haus für Einwohner und Gäste der Stadt

Rund 90 000 Tagesgäste kommen pro Jahr nach Stolpen. Der größte Teil strömt auf die Burg. Mit dem neuen Bürgerhaus will man versuchen, ein paar mehr Gäste auf den Marktplatz und in die Innenstadt zu holen. „Mit dem Haus sollte das Stolpen-Image mit neuen Akzenten geprägt werden. Es soll multifunktional sein und helfen, Identität zu stiften“, sagt Dietmar Möschner. Da noch nicht alle Räume verplant sind, wolle man diese öffnen, um den Besuchern etwas anbieten zu können.

Stadtmuseum soll moderner werden

Ideen gibt es auch für die künftige Ausgestaltung des Stadtmuseums. Sollte das Konzept so beschlossen werden, steht nicht mehr Stadtmuseum darüber, sondern Stolpen-Ausstellung. Im Kern konzentriert sich das Konzept auf verschiedene modern gestaltete Ausstellungsbereiche zur deutschen und europäischen Geschichte, regionale Themen, Kulturgeschichte und anderes. Doppelungen mit den sowieso schon auf der Burg vorhandenen Themen wollen die Macher vermeiden.

Mit den neuen Ausstellungsbereichen werde man den Besuchern zusätzlich geistige Nahrung liefern, so Dietmar Möschner. Deshalb ist geplant, die Öffnungszeiten des Hauses auch mit denen der Burg abzustimmen. Ziel sei es, das Haus sieben Tage die Woche zu öffnen und damit eben auch an den Wochenenden.

Besuchersystem soll Überblick verschaffen

Ideen gibt es auch über die äußere Gestaltung. Der Schriftzug mit dem Namen soll geradlinig über dem Eingang stehen. Daneben sind Stelen vorgesehen, die dem Besucher einen leicht erkennbaren Überblick über die Inhalte des Hauses geben. Wie das dann künftig heißen wird, darüber soll noch diskutiert werden. Vorschlag des Design-Büros ist „Stolpenhaus“, um ein Signal zu setzen und um zu zeigen, dass es um Stolpen geht.

Im September wird über das neue Konzept abgestimmt. Ob und wie schnell die Ideen umgesetzt werden, ist offen. Derzeit sind rund 117 000 Euro allein für die neue Ausstellung veranschlagt.