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Wie hoch darf Gras wachsen?

Den einen wird zu oft auf den Elbwiesen gemäht, den anderen zu selten. Der Bauhof Bad Schandau setzt immer die gleichen Prioritäten.

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© Dirk Zschiedrich

Von Gunnar Klehm

Sächsische Schweiz. Wird in Bad Schandau zu oft auf den Elbwiesen das Gras gehauen oder zu selten? Da gehen die Meinungen der Anwohner auseinander. Am SZ-Telefon kritisierte jetzt Anwohner Rudolf Meyer, dass in Prossen viel zu oft Gras gehauen wird. „Für die Bienen oder Schmetterlinge müssen doch viel mehr Blüten stehen bleiben“, sagt Meyer. In Dresden würde es an der Elbe doch auch solche Flächen mit vielen Blüten geben. Warum soll das nicht auch in Bad Schandau oder Prossen möglich sein, fragt er.

Zum anderen sei das dauernde Mähen eine Lärmbelästigung für die Anwohner. Selbst in der Mittagszeit würden manchmal die Rasenmäher fahren. Falls die Bauhof-Mitarbeiter ohne das Rasenmähen nicht ausgelastet wären, schlägt Meyer vor, dass ja auch mal das Geländer am Buswendeplatz in Prossen neu gestrichen werden könnte. Das roste schließlich vor sich hin.

Einen ganz anderen Eindruck hat Ex-Stadtrat Horst Michael. Aus seiner Sicht könnte an der Promenade in Bad Schandau noch öfter gemäht werden. In der Bürgerfragestunde im Stadtrat fragte er, warum die Wiesen nicht besser gepflegt werden. „Die Unkrautwiese dort ist ja teilweise eine Schande“, erklärte er.

Bürgermeister Thomas Kunack (WV Tourismus) erklärte, dass sich der Bauhof schon auf die Flächen konzentriere, wo es viel Publikumsverkehr gibt. Das sei in erster Linie die Kurpromenade. Allerdings gibt es keinen festen Rhythmus, in dem gemäht wird. Dieses Jahr sei es im Sommer besonders feucht, was das Gras stärker wachsen lässt als üblich. Deshalb werde auch öfter Gras gemäht. Kunack weist aber darauf hin, dass der direkte Uferbereich an der Elbe in der Verantwortung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Dresden liegt. Das habe zuletzt aber immerhin einen größeren Schnitt im Bereich des Fähranlegers in Bad Schandau gemacht.

In Prossen kommen zwar nicht so oft Schiffe an, aber auch dort sei der Fähranleger eine Stelle, mit vergleichsweise höherem Publikumsverkehr für den Ortsteil. Deshalb stehe der Zugang dorthin auch öfter auf dem Programm des Bauhofs.