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Wer hängt sein Herz ans Mühlencafé?

Kuchen, Eis, Kaffee oder Crepes – Timmy Held sucht einen Pächter fürs Zabeltitzer Mühlencafé.

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© Kristin Richter

Von Birgit Ulbricht

Zabeltitz. Die Meinung hält sich hartnäckig: Für das Mühlencafé muss alles herangefahren werden. Stimmt aber nicht. Bereits 2009 wurde die Küche modernisiert und die damalige Betreiberin Ute Käbisch bot neben dem traditionellen Eis und Kuchen einen kleinen Mittagstisch an.

Einst eine Sägemühle

Das kleine Gebäude, das an der Röder mit Blick zum Palais, dem Alten Schloss und der Kirche gelegen ist, war ursprünglich eine Sägemühle. Zu DDR-Zeiten ist es als DRK-Schulungsraum genutzt und später vom Zabeltitzer Dachdecker Torsten Kirbach gekauft worden. Er hatte das Mühlencafé selbst betrieben, später verpachtet und 2008 schließlich an Harry Huber und Ute Käbisch verkauft. Weil Huber, der im Ort als echter Original galt, leider schwer erkrankte, hatten sich die beiden im Frühjahr 2013 zum Verkauf entschlossen.

Dann übernahm Schützenhauswirt Thomas Krause als Pächter das Café zur Mühle. Er wollte das kleine Ausflugslokal „für Ihre Feier und Veranstaltung“ anbieten. Hundertprozentig durchgeplant war die Nutzung jedoch nie. Trotzdem öffnete das Mühlencafé. Es war von Anfang an ein Konzept, das nicht mehr viel mit einem herkömmlichen Ausflugslokal zu tun hatte.

Mühlenbesitzer kauft das Café

Die Idee, das Objekt zu übernehmen, kam Krause aber nicht selbst, sondern Christoph Jahn. Er hatte das Café zusammen mit Peter Liebmann 2013 von Ute Käbisch gekauft. Jahn sei auf ihn zugekommen und habe ihn gefragt, so Krause.

Es sei aber auch klar gewesen, dass Thomas Krause das Mühlencafé nur übergangsweise und nur Samstag, Sonntag betreiben würde, so Thomas Krause rückblickend. Jahn, der mit Liebmann gemeinsam die Firma JL Caffee Crew GmbH & Co. KG betreibt, konnte sich selbst nicht um das Haus am Röderlauf kümmern. Am Ende verkaufte er es wieder – nun ging es an Timmy Held, der auch Eigentümer der alten Mühle ist.

Selbst in die Küche stellen will sich der junge Unternehmer aber nicht, sagt er lachend. Der sucht nun stattdessen eine Einzelperson oder ein Paar in der Gegend, die Lust haben, hier gastronomisch heimisch zu werden. „Das Mühlencafé braucht eine liebevolle Hand und vor allem eine, die vor Ort ist, sich persönlich um Gäste kümmert“, so Timmy Held überzeugt.

Für eine größere Firma wie die Eventgroup von Thomas Krause beispielsweise macht das kleine Café keinen Sinn, sagt Krause. Auch andere Gastronomen und Imbisswagen-Betreiber können sich ein „Mühlencafé nebenbei“ nicht vorstellen. Timmy Held würde sich daher freuen, wenn er jemanden findet, der sein Herz und seine Zeit ganz an das kleine nette Café hängt. Dann kann sich die Sache auch durchaus lohnen, zumal Timmy Held seinem neuen Café-Wirt auch die günstigeren Konditionen der Wasserkraft anbieten möchte, die gleich nebenan erzeugt wird. Auch die Miete soll angemessen sein, schließlich geht es dem Unternehmer vor allem darum, das Gesamtensemble am Zabeltitzer Barockgarten zu beleben. Denn die Lage hat durchaus Potenzial.