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Wenn der Geiz das Leben bestimmt

Das Theater nimmt die Gäste der Soiree bei Topp-Tours auf eine Reise in die Fantasiewelt mit. Die ist dann doch sehr realistisch.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Döbeln. Es sei schwierig, Menschen zum Lachen zu bringen, obwohl viele den Witz mögen. Und es sei eine große Herausforderung, die Schwächen der Menschen in einem Stück so zu platzieren, dass die Zuschauer darüber lachen können. Das sagte der Chefdramaturg vom Mittelsächsischen Theater Matthias Wolf. Er, der Intendant Ralf-Peter Schulze und zwei Schauspieler hatte zur Soiree ins Reisebüro Topp-Tours von Irene und Jürgen Johnke eingeladen, um Lust auf die Komödie „Der Geizige“ von Molière zu wecken.

Der Intendant fachsimpelte über den Geiz und sein Folgen. Die sind seit Jahrhunderten dieselben geblieben. Molière, der 1622 geboren wurde und französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker war, ist schon damals zu den Schlüssen gekommen, die heute noch aktuell sind, wenn auch in anderer Form. Harpagon, die Hauptperson der Komödie, gespielt von Ralph Sählbrand, ist ein elender Geizkragen, der seine Kinder und Angestellten tyrannisiert. Bei ihm dreht sich immer nur alles um Geld, wie er es zusammenhalten und vermehren kann. Dabei träumen seine Kinder von der großen Liebe. Molière hat in seinem Stück ein treffendes satirisches Bild gezeichnet, wie Menschen im Denken und Handeln sich der Gier nach Geld unterwerfen.

Dass auch das Theater mit seinem Budget sparsam umgehen, also geizig sein muss, wird beim Bühnenbild sichtbar werden. „Der Titel der Komödie ist Programm. Bühnenteile aus anderen Inszenierungen wurden verwendet. Das allerdings hat keine negativen Auswirkungen, sondern zeigt eher die Kreativität des Bühnenbildners“, so Ralf-Peter Schulze . Kurze Auftritte der beiden Schauspieler machten Lust auf mehr. Und als der Intendant die Rolle von Conny Grotsch übernehmen musste, weil diese im Stau steckte, hatte er die Lacher auf seiner Seite und überzeugte nicht ganz davon, dass man auch an den Schauspielern sparen könne. Und auch Irene Johnke konnte dem „Geizigen“ etwas abgewinnen. Denn nur wer sein Geld zusammennehme, könne sich Traumreisen ermöglichen. Schon seit längerer Zeit laden Mitglieder des Gewerbevereins in ihren Geschäften zur Soiree ein. Und dabei wird nicht gespart. Die Mitarbeiterin Susanne Lange und Auszubildende Anja Schöneich reichten Getränke und Schnittchen.

Die Komödie „Der Geizige“ hat am Sonnabend, 20. Januar, um 19.30 Uhr im Döbelner Theater Premiere. Zu sehen ist es dann nochmals am Sonntag, 4. Februar, um 14.30 Uhr.