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Wein wieder wachgeküsst

Die Sächsische Weinstraße feiert ihr 25-jähriges Jubiläum. Zum Tag des offenen Weingutes wird an 45 Orten angestoßen.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Meißen. Es gibt zwei Erfolgsgeschichten im hiesigen Tourismus, sagt Bert Wendsche – die eine ist der Elberadweg. Die andere die sächsische Weinstraße. Die feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum und deshalb war gestern in die Elbklause nach Niederlommatzsch eingeladen. Wendsche, der nicht nur Oberbürgermeister von Radebeul ist, sondern auch Präsidiumsvorsitzender des Tourismusverbandes Sächsisches Elbland, sagte, dass es mit dem Vermarktungslabel der Weinstraße nach 1989 gelungen sei, den sächsischen Wein bekannter zu machen. „Es ist etwas wachgeküsst worden, was ohnehin vorhanden war.“

Dass das Konzept der Weinstraße erfolgreich ist, lässt sich an Aktionen ablesen. „Ganz groß im Kommen sind die geführten Weinwanderungen“, erklärt Kerstin Rosenbaum, beim Tourismusverband Sächsisches Elbland für das Marketing zuständig. Nicht nur für Touristen und Firmenveranstaltungen seien diese interessant, sondern auch für am Wein Interessierte aus der Region.

Mit einer Fülle von Angeboten im ersten Halbjahr ist das Weinstraßenjubiläum begangen worden, so Kerstin Rosenbaum. Sie führt etwa das Halbtagsangebot „Erlebnis Sächsische Weinstraße“ an, das bislang rund 350 Gäste gebucht haben, doppelt so viele wie noch 2015. Ihnen wird von der Sachsenträume GmbH eine Dampfschifffahrt von Dresden nach Radebeul mit Anschließendem Spaziergang über den Dorfanger von Altkötzschenbroda und ein Besuch von Schloss Wackerbarth geboten.

Auch Thomas Teubert, zertifizierter Weingästeführer aus Radebeul berichtet davon, dass seine moderierten Weinverkostungen und geführten Weinwanderungen kontinuierlich mehr Zulauf hätten. Er führt das auch auf die Nutzung moderner Kommunikationsmittel durch die Nutzer wie Buchungsportale im Internet zurück. Die meisten Gäste käme aus Chemnitz, Leipzig, Berlin, Hamburg und Stuttgart.

Lutz Wagner, der die Elbklause in Niederlommatzsch führt, bestätigt, dass immer mehr Gäste von weiter her kommen. „Die Leute setzen sich in Berlin ins Auto und bleiben den ganzen Tag da, und auf der Terrasse wird es immer internationaler, wir haben sehr viele Gäste aus Holland, aus Polen und Tschechien.“

Damit der Weinstraßen-Aufschwung anhält, sollen für den zweiten Teil der Saison neue Angebot sorgen. So bietet die Verkehrsgesellschaft Meißen zwischen dem 18. August und dem 29. September Wein-Abendfahrten auf der Elbe mit dem Schiff „Bosel“ an. Seit Montag gibt es für die Elbweindörfer zudem ein neues Busangebot. Auf der Linie 415 wird an Freitag- und Sonnabendabenden eine zusätzliche Anrufbusfahrt gegen 21.30 Uhr eingerichtet – für alle, die Wein trinken und nicht Auto fahren wollen.

Der nächste Höhepunkt an der 55 Kilometer langen Weinstraße zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz werden die Tage des offenen Weingutes am 26. und 27. August sein. Im 18. Jahr der Veranstaltung gibt es dabei eine Rekordbeteiligung: 45 Weingüter, Weinbaubetriebe und nun auch Straußwirtschaften werden daran teilnehmen. Das genaue Programm ist im Internet unter der Adresse www.elbland.de zu finden. Kerstin Rosenbaum: „Jedes Weingut präsentiert seine Besonderheiten und bietet eine 3er-Weinprobe zum Preis von sieben Euro an.“