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Wasser aus Granit

Die Grundschule in Laußnitz hat jetzt einen Trinkbrunnen im Foyer. Das nötige Geld haben sich die Schüler selbst erarbeitet.

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© Matthias Schumann

Von Nicole Preuß

Die Grundschüler in Laußnitz haben eine neue kleine Attraktion im Foyer ihrer Schule. Die Kinder können sich seit wenigen Tagen ihr Wasser selbst zapfen. Ein Trinkwasserbrunnen stellt zu jeder Tageszeit Wasser zur Verfügung. Die Schüler brauchen nur eine Wasserflasche mitbringen oder das Wasser gleich aus dem Hahn trinken. Das erfordert allerdings doch schon ein wenig Übung.

Die Lehrer haben schon in den Grundschulen in Schwepnitz und in Kamenz am Gickelsberg solche Trinkbrunnen gesehen und wünschten sich so eine Anlage auch für ihre Schule in Laußnitz. „Wir sehen oft süße Getränke, die die Kinder in die Schule mitbringen. Ein Trinkbrunnen ist deshalb unbedingt sinnvoll“, sagt Anke Richter. Die Lehrer der Grundschule besprachen die Idee mit dem Elternrat der Schule und die Eltern machten sich sofort an die Organisation eines Events zum Spendensammeln. Anfang September fand schließlich ein Sponsorenlauf statt. Die Kinder hatten im Vorfeld Sponsoren unter ihren Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel gesucht, die ihnen für jede gelaufene Runde eine vorher festgelegte Summe gaben. 4 400 Euro kamen so zusammen. Die Eltern setzten sich aber weiterhin für das Projekt ein und erreichten so, dass manche Firmen Material oder Arbeitsleistung spendeten. Das Natursteinwerk Ziesche sponserte zum Beispiel den Lausitzer Granit für den Brunnen. Der Steinmetzmeister Michael Stäbe, der selbst im Elternrat aktiv ist, steuerte den Granit für die Rückwand bei und entwarf zusammen mit den Lehrern die Gestaltung. Der Trinkwasserbrunnen-Spezialist Lutz Harp aus Radeberg baute den Brunnen und die Laußnitzer Klempnerei Frommhold schloss den Brunnen schließlich an. „Wir wollten einen pflegeleichten Brunnen, der einfach ist und später keine Kosten mehr verursacht“, sagt Michael Stäbe aus dem Elternrat. Deshalb habe man sich auch für den Stoff Granit entschieden.

Die Plastikbecher, aus denen die 94 Kinder zur Eröffnung tranken, soll es bald nicht mehr geben. Stattdessen bringen die Kinder ihre Flaschen mit. Anton aus der zweiten Klasse hatte das eigentlich auch vor. „Ich wollte meinem kleinen Bruder Wasser mitbringen, aber mein Papa hat die Flasche vergessen“, sagt er. Bestimmt klappt’s beim nächsten Mal.