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Wärmeversorger erneuert Leitung

Wahrscheinlich zwei Tage im September muss ein Teil der Roßweiner kalt duschen. Die Vorbereitungen laufen schon.

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© André Braun

Von Heike Heisig

Roßwein. Auf dem Parkplatz neben der ehemaligen Sporthalle an der Stadtbadstraße wird derzeit eine neue Brücke montiert. Die ist weder für Fußgänger noch für Autofahrer bestimmt. Das Stahlgerüst trägt ab September die Leitung, über die kommunale Einrichtungen wie Schulen und Sporthallen, die Mieter der ehemaligen Roßweiner Wohnungsgesellschaft (RWV) und auch private Abnehmer mit Wärme und Warmwasser versorgt werden.

Das alte Bauwerk überspannt die Freiberger Mulde zwischen der ehemaligen Turnhalle und dem Frauenthal-Werk Roßwein (ehemals Schmiedewerk). „Es stammt aus den 1970er-Jahren und muss genau wie die Wärmetrassen erneuert werden, damit wir unsere Kunden weiterhin ganzjährig und zuverlässig mit Wärme und Warmwasser versorgen können“, erklärt Sebastian Hentschel. Er ist der Leiter Vertrieb Ost bei der Danpower Energie Service GmbH. Dem Unternehmen gehören in Roßwein 17  Hausübergabestationen. Danpower ist seit 1997 der Wärmeversorger in der Muldenstadt mit dem wohl größten Kundenstamm. Genaue Zahlen nennt der Dienstleister allerdings nicht.

Rohrleitung in Stadtwappenfarbe

Die Versorgung der Abnehmerschaft im Ort sichert das zentrale Heizhaus an der Goldbornstraße. Das wurde bis Anfang 2004 mit Heizöl betrieben und zu diesem Zeitpunkt auf Erdgasbetrieb umgestellt. Alle Anlagen – Heizhaus, Trasse und Übergabestationen – wurden ab 1996 neu errichtet. Geblieben ist die alte Mulde-Rohrbrücke. „Deren Erneuerung haben wir langfristig geplant. Die Gesamtkosten in Höhe von rund 400 000 Euro sind im Instandhaltungsbudget berücksichtigt“, sagt Sebastian Hentschel. Das Aussehen der neuen Konstruktion ist übrigens mit der Kommune abgestimmt. „Das Rot des Stadtwappens bildet die Grundlage der Farbgestaltung der neuen Rohrleitung“, so der Vertriebschef. Der bislang „naturbelassene“, stellenweise rostige Stahl wird im Ersatzneubau einen weißen Anstrich haben.

Für den Abbau der alten Anlage und den Aufbau der neuen mithilfe eines Kranes wird es wahrscheinlich zwischen 5.  September, 22 Uhr und 7. September, 22  Uhr, eine Versorgungsunterbrechung und damit kein Warmwasser geben. Danpower versichert, seine Kunden rechtzeitig und schriftlich zu informieren, damit keiner erst unter der Dusche erschrickt.

Mancher Roßweiner wird sich vielleicht fragen, ob es keine bessere Lösung gibt, als die Versorgungsleitung über den Fluss zu führen. „Bereits 2013, als wir ein Biomethan-Blockheizkraftwerk in Roßwein gebaut haben, wurde geprüft, ob für Heizhaus und Kraftwerk ein Standort auf der gegenüberliegenden Muldenseite infrage kommt. Das ist nicht der Fall“, so Hentschel. Daher müssen sowohl der Versorger als auch die Roßweiner mit dieser Rohrbrücke über die Mulde leben.