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Von der Praline bis zum Paket

Im Einkaufsmarkt an der B 96 in Schwarzadler gibt es jetzt auch eine Postfiliale. Das hat Vorteile – für die Kunden, aber auch für die Betreiber.

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© Uwe Soeder

Von Katja Schäfer

Schwarzadler. Gerade rechtzeitig zum Beginn der weihnachtlichen Brief- und Paketflut gibt es in der Gemeinde Radibor wieder eine Postfiliale. Sie befindet sich im Lebensmittelmarkt an der B 96 in Schwarzadler, liegt damit zentral und ist gut erreichbar. Die größte Verbesserung für Kunden sind jedoch die Öffnungszeiten. Sie entsprechen denen des Einkaufsmarktes.

„Die bisher von der Post provisorisch betriebene Filiale in Milkel war nur drei Stunden am Tag auf“, sagt Stefan Triebs. Er ist Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen Verwaltungs- und Handelsgesellschaft LVH, zu der unter anderem der Gewerbepark in Schwarzadler gehört. Er und sein Team haben sich entschieden, Partner der Post zu werden, um den Kunden künftig noch mehr Leistungen bieten zu können. „Wir versprechen uns davon auch, dass der Standort weiter belebt wird“, sagt Stefan Triebs. Doch schon jetzt herrscht reger Betrieb im Gewerbepark an der Bundesstraße in Schwarzadler, einem ehemaligen LPG-Gelände. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Im Lebensmittel- und Getränkemarkt erledigen Kunden kleine und größere Einkäufe für den Alltag. Dabei können sie auch Spielzeug und Geschenke, Schreib- und Haushaltwaren, Blumen und vieles mehr mitnehmen. Die Bäckerei Scholze aus Ralbitz-Rosenthal betreibt einen eigenen Stand. An der Fleischtheke werden Produkte von der Fleischerei Kunze aus Königswartha verkauft.

Versorgungszentrum ausbauen

Im benachbarten Landhandel gibt es unter anderem Futter für Tiere vom Wellensittich bis zum Pferd, aber zum Beispiel auch Mais und Weizenschrot, Heu und Stroh, ein kleines Bau- und Gartenmarktsortiment, regelmäßig auch frische Karpfen. Wenige Meter davon entfernt befinden sich eine öffentliche Kantine und eine Tankstelle mit Waschanlage, die die einzige an der Straße zwischen Bautzen und Hoyerswerda und die einzige in den Gemeinden Radibor und Königswartha ist.

„Wir wollen den Standort als Versorgungszentrum für den ländlichen Raum weiter ausbauen, möchten den Menschen ein Angebot machen, die nicht regelmäßig in die Stadt fahren können oder wollen“, betont Stefan Triebs. Damit will man dem Trend, dass die Angebote für die Menschen auf dem Land immer weiter ausgedünnt werden, entgegentreten. Auch deshalb hat sich die LVH für die Postfiliale entschieden. Um Platz dafür zu schaffen, wurde im Eingangsbereich des Lebensmittelmarktes eine Kühltruhe weggeräumt. Außerdem war eine Datenleitung zu installieren. Zwei der 15 Mitarbeiter des Marktes sind geschult worden, um die Postkunden kompetent bedienen zu können. Ines Toth ist eine davon. Mit zwei, drei schnellen Schritten wechselt sie zwischen Kasse und Poststand hin und her. „Das ist kein Problem“, sagt sie. Hinter dem Getränkelager wurde ein Bereich zur Aufbewahrung von Paketen eingerichtet.

Geldabheben im Lebensmittelmarkt

Das ist wichtig. Denn die Erfahrungen aus den ersten Wochen zeigen: „Neben dem Verkauf von Briefmarken sind Rücksendungen der größte Posten“, berichtet Stefan Triebs. Denn da es auf dem Land nur noch wenig Geschäfte gibt, bestellen viele Leute bei Versandhäusern und zunehmend bei Internet-Shops. „Wenn die Empfänger nicht zu Hause sind und keiner von den Nachbarn die Lieferungen annimmt, geben die Paketboten die Sendungen hier ab. Durch die langen Öffnungszeiten haben die Leute jetzt mehr Gelegenheit, sie abzuholen“, nennt Stefan Triebs einen Vorteil der neuen Postfiliale. Sie bietet alle gängigen Leistungen des gelben Unternehmens. Allerdings nicht die der Postbank. Geld abzuheben ist im Gewerbepark Schwarzadler dennoch möglich. An der Kasse des Lebensmittelmarktes können sich Kunden bei einem Einkauf ab 20 Euro über ihre EC-Karte bis zu 200 Euro auszahlen lassen.

Öffnungszeiten Lebensmittelmarkt und Postfiliale: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Sonnabend 7.30 bis 11 Uhr