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Vom Waldspielplatz in den Plattenbau

Im Brennpunkt-Viertel Jägerpark hat ein neuer Kindertreff eröffnet. Der soll bereits bestehende Angebote ersetzen.

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© René Meinig

Von Sarah Herrmann

Auf 65 Quadratmetern lässt sich einiges anstellen. Das wissen Tobias Teubner, Friederike Kopp und Paul Rosenow mittlerweile aus eigener Erfahrung. In einer Dreizimmer-Plattenbauwohnung im Jägerpark haben die drei Mitarbeiter des Vereins „Roter Baum“ einen neuen Kinder- und Jugendtreff eingerichtet. Der ersetzt das bisher vorhandene Angebote im Viertel.

So zieht die „Mobile Arbeit mit Kindern und Familien“ (Moka) der Diakonie Dresden nach Pieschen. Sie waren bislang jeden Donnerstagnachmittag auf dem Spielplatz präsent. Um den Erhalt des nahegelegenen Waldspielplatzes im Albertpark kämpften die Mitarbeiter des Jugendsozialwerks Nordhausen e.V. erbittert. Erfolgreich waren sie allerdings nicht. Zwar bleiben die Spielgeräte und Hütten stehen und werden vom Roten Baum gepflegt. Ein betreutes Angebot wird es aber nicht weiter geben. Das Jugendamt hatte sich stattdessen für einen Kindertreff direkt im Jägerpark ausgesprochen, in dem viele Kinder aus einkommensschwachen Familien leben.

„Ende Dezember haben wir die Räume bekommen“, berichtet Paul Rosenow. Innerhalb eines Monats wurden sie hergerichtet, ab Ende Januar fanden dann die ersten Angebote statt. „Von Anfang an war es voll bei uns“, sagt der Sozialarbeiter. „Das liegt daran, dass wir gute Kontakte haben.“ So hat Rosenow zuvor bei (Moka) gearbeitet. „Ich wollte unbedingt hier im Gebiet bleiben“, erklärt er. Viele der Kinder und Familien, die den Treff aufsuchen, seien zuvor donnerstags auf dem Spielplatz gewesen. Diesen Ritus wollen die beiden Sozialarbeiter und die Kindheitswissenschaftlerin deswegen beibehalten.

Am Montag, Dienstag und Mittwoch ist dann jeweils zwischen 14 und 18 Uhr in der Plattenbauwohnung Programm. Das richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren. Sie können sich einfach nur mit Freunden treffen, spielen oder an den geplanten Aktivitäten wie Basteln, Kochen oder Musizieren teilnehmen. Regelmäßig gibt es zudem Angebote, die sich nur an Mädchen wenden.

„Wir versuchen, das zu machen, was die Kinder möchten“, erklärt Tobias Teubner. Auch die Einrichtung der Wohnung ist mit den Kindern zusammen ausgewählt und zusammengebaut worden. Ewig soll die allerdings nicht als Standort herhalten. Das Team sieht sich bereits nach einer größeren Fläche um. Auch wenn sich auf 65 Quadratmetern einiges anstellen lässt.