Merken

Unter Beobachtung

Der Friedhof ist die letzte Ruhestätte vieler Sebnitzer. Doch dort geht es mitunter auch ziemlich laut zu.

Teilen
Folgen
© Steffen Unger

Von Anja Weber

Sebnitz. Im dichten Blattwerk der Bäume und Sträucher finden Vögel nicht nur Nist- sondern auch schöne Ruheplätze. Es zwitschert und tschilpt. Doch zu wem gehören nun die Stimmen überhaupt? Das wollten wohl Sebnitzer Naturschützer und Vogelinteressierte schon immer wissen. Deshalb kam ihnen die bundesweite Aktion „Die Stunde der Gartenvögel“ ganz gelegen, um endlich erforschen zu können, wie viel verschiedene Vogelarten auf dem Sebnitzer Friedhof zu Hause sind. „Wir dachten uns schon, dass es so einige Arten sein werden. Deshalb waren wir froh, dass auch viele Menschen zum Zählen gekommen sind“, sagt Tatjana Schwarzbach, die Vorsitzende der Ortsgruppe. Genau 19 Personen im Alter von sieben bis 97 Jahren haben mitgezählt. Das Spektrum reichte von ausgesprochenen Vogelkennern wie der Biologin Iris. Steinebrunner vom Naturschutzbund Oberes Elbtal und Jörg Schwedler, Vogelkundler aus Sebnitz, bis zu absoluten Neulingen, wie Familie Kessler aus Dabendorf, die sich spontan an der Aktion beteiligt haben. Und es hat sich gelohnt. Mit dem Projekt des Naturschutzbundes ist nun bekannt, wie viel Vogelarten auf dem Sebnitzer Friedhof zu Hause sind. Insgesamt 20 wurden beobachtet von den etwa 100 Vogelarten, die in Sachsen überhaupt brüten. So der Zilpzalp, der seinen Namen selbst ruft, die Mönchsgrasmücke und der sehr seltene Fichtenkreuzschnabel. Auf dem Sebnitzer Friedhof gibt es auch etliche Kleiberfamilien und auch Schwarzspechte. Für die Sebnitzer Naturschützer steht fest: Es wird nicht die letzte Vogelzählung im Stadtgebiet gewesen sein. Schließlich gibt es da noch weitere unerforschte Ecken.