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Tüfteln für Großenhainer Wasserspiele

Doch für die Tiefbrunnen braucht es ein langes Genehmigungsverfahren.

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Von Birgit Ulbricht

Großenhain. Es klang so einfach. Großenhain baut sich vom Bonus der Bahn einen Wasserspielplatz. Das wäre ein Hingucker, von dem etwas bleibt, so die Hoffnung im Rathaus. Von den 60 000 Euro Projektgeld, auf die sich die Bahn AG im Zuge der Gleisarbeiten hat festlegen lassen, sind ohnehin schon 20 000 Euro abgezwackt, um die Wege im Stadtpark wieder herzurichten. Der Geldsegen ist keine Wohltat der Bahn, weil Großenhain so toll ist, sondern genau genommen das Geld der Stadt, das sie für Gutachter und Anwälte im Streit um mehr Lärmschutz ausgeben musste.

Über den Bonus „Sonderprojekt“ im Vertragswerk mit der Bahn hat sich das Rathaus die Auslagen nun zurückgeholt. Einzige Klausel war: Das Geld muss im Umfeld der Groß-Baumaßnahme investiert werden und nicht irgendwo oder für irgendetwas. Da schien der Stadt die Idee für einen Wasser-Spielplatz neben dem jetzigen Spielplatz an der Mücke super. Nicht alle Stadträte fanden das – es grummelte mächtig, ob das wirklich eine gute Idee ist.

Erstens, weil der Wasserplatz praktisch nur in der wärmeren Jahreszeit nutzbar ist, und zweitens, weil mancher den Pavillon am Teich, den Kletterhügel, Bouleplatz oder ehemaligen Grillplatz bereits vernachlässigt fand und meinte, die Stadt sollte das Geld lieber in Vorhandenes hineinstecken. Außerdem sei dann auch dort ständiger Vandalismus zu befürchten. So argumentierte jedenfalls Stadtrat Kai-Uwe Schwokowski (AL). Doch die Stadt will das Geld nicht verkleckern.

Und so wurde das Projekt auch im Stadtrat beschlossen. Nun hat die allerdings ausgerechnet recht technische Hindernisse zu bewältigen. Denn das Wasser für den Spielplatz soll aus Tiefbrunnen gespeist und von Kindern und vor allem kleineren Kindern selbstständig hochgepumpt werden. Ganz abgesehen von der Kompliziertheit, überhaupt eine wasserrechtliche Genehmigung zu bekommen, ist das gar kein leichtes Unterfangen.

Und so wird derzeit noch getüftelt und berechnet, wie ein solches autarkes Wassersystem aussehen muss. Schließlich soll nicht irgendwo Wasser herausplätschern. Genau das will die Stadt schließlich vermeiden. Die Großenhainer dürfen also gespannt sein, ob 2018 schon ein Sommer mit Wasserspielen wird. Schön wäre es – wo doch im Naturbad gebaut wird.