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Telefonbetrüger rufen nachts an

Die Ganoven benutzen dabei die 110, um vorzugaukeln, dies sei die Polizei. Davor warnt die richtige Polizei die Betroffenen.

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© Symbolbild/dpa

Radebeul/Dresden. Im Stadtgebiet von Radebeul und Dresden waren in der Nacht zum Freitag offenbar wieder Telefonbetrüger am Werk. Die Unbekannten hatten seit dem Abend bei diversen vorrangig älteren Personen angerufen und sich als Polizeibeamte ausgegeben. Die Angerufenen wurden nach ihren finanziellen Verhältnissen sowie Wertgegenständen im Haus befragt. Teilweise gaben die Betrüger vor, die Polizei hätte in der Nähe Einbrecher geschnappt und die Wertsachen wären in den Wohnungen nicht mehr sicher. Dies teilt Polizeisprecherin Jana Ulbricht mit.

Bei den Anrufen hatten die Betrüger die Dresdner Ortsvorwahl 0351 und den Notruf 110 als anrufende Nummer eingespielt. Insgesamt hatten sich 38 Angerufene aus Dresden und Radebeul bei der Polizeidirektion Dresden gemeldet.

Die bisher bekannten Betroffenen hatten die Betrugsversuche erkannt. Ein Schaden ist bis jetzt nicht angezeigt worden, so die Polizeisprecherin. Deshalb wird gewarnt: Die Polizei nutzt in keinster Weise die Notrufnummer 110, um mit Personen in Verbindung zu treten. Diese Rufnummer dient ausschließlich der Annahme von Bürgernotrufen!

Kein Polizeibeamter wird von Bürgern persönliche Vermögensdaten am Telefon erfragen und ihnen mitteilen, dass ihr Geld auf der Bank nicht mehr sicher sei, oder per Anruf Privatpersonen über Verfahren oder verdeckte Polizeimaßnahmen informieren. Polizisten fordern auch niemanden auf, sein Geld nach Hause zu holen und anschließend an einen „verdeckten Ermittler“ zu übergeben. Dies trifft auch auf Schmuck und Wertsachen zu.

Die Polizei rät Bürgern, nicht den angezeigten Rufnummern auf dem Telefon zu vertrauen, wenn sie diese nicht kennen bzw. sie sich nicht sicher sind, ob diese korrekt ist. Bei mysteriösen Anrufen sollten Angehörige oder Vertrauenspersonen hinzugezogen und die örtliche Polizei verständigt werden.

Solche Anrufe häufen sich in diesem Jahr besonders. Wie Ermittler bei der Kripo herausfanden, agieren die falschen Polizisten teils aus der Türkei und nutzen Mittelsmänner in Deutschland. (SZ/per)