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Startklar

Zum Lagunenfest am Berzdorfer See findet auch dieses Jahr eine große Segelregatta statt. Auch nachts fahren die Boote – beleuchtet.

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© Bernd Gärtner

Von Susanne Sodan

Manfred Dahms hat seine Entscheidung getroffen: Kommendes Wochenende wird er nicht auf der Bühne stehen und singen, sondern in seinem Boot sitzen und segeln. Zum Lagunenfest am Berzdorfer See kommt beides zusammen, viele Musiker und viele Segler. Und Dahms gehört zu beiden Gruppen: Er ist Mitglied beim Görlitzer Shanty-Chor, der am Sonnabend auftritt. Und er ist Vorsitzender der Lausitzer Wassersportfreunde, die den Euroimmun-Cup mitorganisieren. „Vergangenes Jahr habe ich gesungen“, sagt Dahms. „Dieses Jahr werde ich bei der Regatta mitsegeln.“ Sein Boot, die „Laser“ ist bereits startklar.

Auch der Euroimmun-Dreiländer-Cup ist Teil des Lagunenfestes, das dieses Wochenende am Berzdorfer See gefeiert wird. Genügend Anmeldungen sind da. „Bis jetzt sind 26 Boote mit 39 Seglern angemeldet“, erzählt Matthias Fiebig von der Wassersportabteilung der SG Schönau-Berzdorf. Um die Regatta kümmern sich die drei Segelvereine am See: die Wassersportfreunde, die ISG Hagenwerder und die Wassersportabteilung der SG Schönau-Berzdorf. Ein großer Teil derer, die an den Start gehen, kommt aber nicht aus einem der Vereine, sondern von weiter her. „Es haben sich zum Beispiel 12 tschechische Segler angemeldet, zwei kommen aus Polen“, erzählt Matthias Fiebig. Außerdem angemeldet: zwei Boote aus Bautzen. „Ich weiß nicht, ob das dieselben sind, die auch vergangenes Jahr mitgesegelt sind“, sagt Fiebig. „Aber die Bautzener Segler voriges Jahr waren wirklich gut, an denen war kaum ein Vorbeikommen.“

Der Euroimmun-Cup findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt. „Die Organisation ist uns dieses Jahr leichter gefallen“, sagt Manfred Dahms. „Wir wussten, was alles notwendig ist.“ Zum Beispiel eine Genehmigung. „Die hatten wir voriges Mal aus Unwissen erst auf den letzten Pfiff beantragt, hatten sie aber zum Glück noch bekommen“, erzählt Fiebig. Dieses Jahr ist die Genehmigung schon lange da. Das Festzelt am Segelstützpunkt an der Blauen Lagune steht, die Materialien für den Cup – zum Beispiel Regatta-Bojen und Flaggen – sind da, alle Aufgaben verteilt. Einer der Wassersportfreunde, Michael Huss, macht den Wettkampfleiter, Matthias Fiebig wird mit einem der drei Absicherungsboote unterwegs sein. Sie achten zum einen auf die Sicherheit, zum anderen darauf, dass auch alle die Regeln einhalten. „Wir sind also der verlängerte Arm des Wettkampfleiters“, erklärt Fiebig. Wettkampfleiter, Regelverstöße – das hört sich zwar alles nach einer ernsten Sache an, vor allem aber soll es um den Spaß gehen, sagen die beiden Segler.

Auch wenn in der Regatta viel Arbeit steckt – alles lässt sich nicht planen. „Vieles ist sehr stark vom Wetter abhängig“, erklärt Fiebig. Zum Beispiel: Die Regatta läuft über einen Dreieckskurs, soviel ist klar. Wo genau die Strecke aber verlaufen wird, ist abhängig vom Wind am Sonnabend. „Wir werden also erst am Morgen die Regatta-Bojen zu Wasser lassen.“ Geplant ist, dass die Teilnehmer in vier verschiedenen Klassen antreten. Für jede Klasse gibt es sechs Durchgänge – wenn das Wetter mitspielt.

Auch für den Abend hoffen die Segler auf Wind. Denn dann, am Sonnabend gegen 21 Uhr, werden alle Teilnehmer noch einmal auf den See hinausfahren – zum Nachtsegeln mit illuminierten Booten. Jedes einzelne Boot wird in irgendeiner Form beleuchtet oder angestrahlt sein. Wie, das entscheiden die Teilnehmer selbst. „Die Leute sind da sehr kreativ“, sagt Matthias Fiebig. Weihnachtsbeleuchtung, Motorradblinker bis hin zur kleinen Laser-Show – war alles schon dabei in der Vergangenheit. Außerdem wird am späten Sonnabendabend ein Feuerwerk starten. „Die angestrahlten Boote auf dem See und dazu das Feuerwerk am Himmel, das sorgt schon für Gänsehaut.“

Auf das Nachtsegeln freut sich auch Enrico Droste vom SV Schönau-Berzdorf. Er gehört allerdings nicht zu den Wassersportlern, sondern zu den Volleyballern. Denn um die Pokale des Unternehmens Euroimmun wird nicht nur auf dem Wasser gekämpft, sondern auch an Land: mit dem 2. Euroimmun-Beachvolleyballturnier. „Bis jetzt haben sich 14 Mannschaften angemeldet“, erzählt Enrico Droste. Am heutigen Donnerstag ist Anmeldeschluss – und ein Team könnte noch in die Starterliste aufgenommen werden. Gespielt wird dieses Jahr in Vierermannschaften. Viele der bereits angemeldeten Teilnehmer spielen zwar im Verein, weiß Enrico Droste. Mitmachen kann beim Turnier aber jeder. „Es ist immer eine gute Atmosphäre“. Davor steht aber auch für die Volleyballer noch Arbeit an. Unter anderem müssen noch die drei Spielfelder wettkampftauglich gemacht werden, erklärt Droste. „Die wir noch ein bisschen begradigen.“