Merken

Stadt verschickt falsche Schulanmeldungen

Eltern in ganz Dresden haben fehlerhafte Bescheide erhalten. In Langebrück und Weixdorf ist die Aufregung besonders groß.

Teilen
Folgen
© Repro: SZ

Von Thomas Drendel

Langebrücker Eltern sind entsetzt. Bei ihnen steckte ein Brief des Schulverwaltungsamtes Dresden im Kasten, in dem sie aufgefordert werden, ihre zwischen 2011 und 2012 geborenen Kinder für das nächste Schuljahr anzumelden. Soweit ist alles in Ordnung. Doch weiter unten ist zu lesen: „Entsprechend der Wohnanschrift bitten wir Sie Ihr Kind an der Grundschule Weixdorf anzumelden.“

Ähnliche Schreiben erhielten auch Eltern in Weixdorf. Sie werden darin gebeten, ihren Nachwuchs sogar an der 48. oder der 153. Grundschule in Dresden anzumelden. Beide Einrichtungen befinden sich auf der anderen Elbseite in Dresden-Friedrichstadt. Die Folge: Die Erstklässler brauchten für ihren Schulweg wohl bis zu einer Stunde. Abgesehen vom unzumutbaren Schulweg haben die Eltern in Langebrück und Weixdorf noch eine ganz andere Befürchtung. „Sie sorgen sich, dass das der Anfang der Auflösung der für Grundschulen geltenden Schulbezirke ist“, sagt Silvana Wendt, Hortelternsprecherin an der Grundschule Langebrück und CDU-Stadträtin. Im Dresdner Norden kommt dieses Gerücht immer wieder auf. Hintergrund ist die überfüllte Einrichtung in Langebrück. Dort ist ein Anbau geplant. Nach einer geplatzten Ausschreibung ist aber unklar, wann er bezogen werden kann.

Auch der stellvertretende Elternsprecher der Langebrücker Grundschule Thomas Meyer-Ross ist entsetzt über die Neuigkeiten. „Sollten die Schreiben zutreffen, werden wir uns dagegen zur Wehr setzen. Ich hoffe allerdings, dass es sich bei den Schreiben um einen Fehler des Schulverwaltungsamtes handelt.“

Inzwischen hat die Stadtverwaltung, bestätigt, dass es sich tatsächlich um ein Versehen handelt. „Die Zuordnung der Anschriften zu den richtigen Schulbezirken hat aufgrund einer technischen Panne nicht funktioniert. Betroffen sind Eltern im gesamten Stadtgebiet“, teilt Annett Hoffmann von der Stadtverwaltung mit. Nach ihren Angaben werden demnächst korrigierte Anschreiben an die Eltern versandt. „Sollte kein korrigiertes Anmeldeschreiben bei Ihnen eingehen, kann die Anmeldung mit dem bisher erhaltenen Schreiben an der entsprechend nächstgelegenen Grundschule vorgenommen werden.

Erst Ende Juli war das Schulverwaltungsamt durch eine Panne aufgefallen. Amtsleiter Falk Schmidtgen musste einräumen, dass zu Beginn des Schuljahrs keine neuen Bücher zur Verfügung stehen. Sie waren zu spät bestellt worden. „Wir haben die Komplexität des Ausschreibungsverfahrens unterschätzt“, sagte er.