Von Marcus Scholz
Löbau. Von Tag zu Tag schafft es die Sonne, mehr und mehr Wolken vom Himmel zu vertreiben. Obendrein klettern die Temperaturen langsam aber sicher über 20 Grad. Für alle kleinen Löbauer bedeutet das, dass es sich wieder wunderbar draußen spielen lässt, ohne sich gleich einen Schnupfen zu holen. Anlaufpunkt Nummer eins sind da natürlich die öffentlichen Spielplätze im Stadtgebiet und in Löbaus Ortsteilen. So ist zumindest die Theorie. Die Praxis sieht ganz anders aus. Junge Eltern beschweren sich immer wieder – zuletzt im sozialen Netzwerk Facebook nach einer Spielplatzeröffnung in Görlitz – dass es in Löbau keine guten Bedingungen zum Spielen für ihren Nachwuchs gäbe. Die SZ hat sich daraufhin umgesehen und hat wissen wollen, ob die Kritik berechtigt ist. Die Stadt unterhält aktuell zehn öffentliche Spielplätze. Darunter sechs Stück im Stadtgebiet und jeweils eine Anlage in Oelsa, Großdehsa, Ebersdorf und Kittlitz. Wer mit seinen Kindern in Löbau und Umgebung unterwegs ist und den Kleinen beim Spaziergang plötzlich nach Spielen zumute ist, dürfte also schnell fündig werden. Rutschen, Klettergerüste und Schaukeln gibt es genug. Nur scheinen sie nicht genutzt zu werden. Lediglich ein Junge hat an der Ziegenwiese in Löbau-Nord unter Aufsicht seiner Oma am Dienstagnachmittag im Sandkasten gebuddelt. Vielleicht schrecken die provisorisch angeschraubte Leiter hinauf zum Kletterturm und die mit Graffiti verkleisterte Rutsche etwas ab. Aber auch andernorts ist zu dieser Tageszeit nirgends etwas los gewesen.
So sehen Löbaus Spielplätze aus
Kinderlos hat am Mittwochvormittag auch das Gelände der Landesgartenschau ausgesehen. Und dabei sind dort gleich zwei Spielanlagen idyllisch in das Areal eingebettet worden. Zum einen die künstlerisch gestaltete Scherenschaukel neben dem Trimm-dich-Pfad – Graffiti an der Schaukel gehören wahrscheinlich nicht zum eigentlichen Ansinnen des Gestalters – und zum anderen die Anlage an den Setzgärten. Dort kann auf Betonelementen geklettert und sich versteckt oder auch einen Hang hinuntergerutscht werden.
Weniger einladend ist dagegen der Spielplatz am Keglerheim in Löbau-Süd gelegen. Direkt an der Straße stehen dort auch nur eine Kletterwand, eine Schaukel und ein winziger Sandkasten. Das scheint wenig Attraktivität auf Löbaus Kinder auszustrahlen. Immerhin wirkt die Spielkonstruktion frisch gestrichen. Das trifft auch auf den Turm samt Rutsche und Schaukel am Häusl am Berg zu. Eindruck schindet das aber nicht, denn auch dort hat am Dienstagnachmittag niemand gespielt. Die Anlage mit dem breitesten Spielangebot steht in Großdehsa. Dort gibt es neben einer Rutsche, einem Sandkasten, verschiedenen Klettergerüsten und einer Wippe sogar eine Torschusswand für Fußballer, einen Basketballkorb und eine Tischtennisplatte. Das Problem dabei: Die Geräte machen nicht mehr den frischesten Eindruck und der Spielplatz liegt am Niederdorfweg ziemlich ab vom Schuss.
Geradezu luxuriös wirkt dagegen der Holzspielplatz in Ebersdorf am Feuerwehrdepot. Aber das ist auch kein Wunder. Immerhin ist die Anlage erst vor drei Jahren eröffnet worden. Die übrigen Spielplätze sind laut Löbauer Bauamt in den 1990er Jahren entstanden. Rund 8000 Euro investiert Löbau jährlich für die Unterhaltung seiner Spielplätze. Aller zwölf Monate werden die Anlagen unter die Lupe genommen. Ist etwas kaputt, wird es ausgetauscht. Weitere Neuheiten, ähnlich dem Spielplatz in Ebersdorf, seien laut Löbauer Bauamt aber erst einmal nicht in Sicht. Lediglich sollen Spielgeräte, die für den Tag der Sachsen gekauft werden, anschließend in die Gärten der städtischen Kitas umgesetzt werden.