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So klingt Görlitz vor dem Fest

Junge Liedermacher, Chöre und viele andere Musiker bescheren den Görlitzern einen stimmungsvollen Advent. Ein Überblick.

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Von Ines Eifler

Görlitz. Wie sich Richard Fuhrmann und Felix Herrmann kennengelernt haben, erzählen die beiden immer wieder gern, weil es so gar nicht zu dem passen will, was sie heute tun. „Wir haben uns einen Laborplatz geteilt“, sagt der Görlitzer Richard Fuhrmann. Er und Felix Herrmann aus Bautzen studierten beide in Dresden Chemie und hatten sich beide darin geirrt: „Ich habe das Studium nach vier Wochen abgebrochen“, sagt Richard Fuhrmann, „Felix nach vier Semestern.“ Aber sie hatten sich angefreundet und sich verständigt, dass Musik ihre große Leidenschaft sei.

Heute studieren die zwei Musik an der Dresdner Musikhochschule Carl Maria von Weber, stehen oft zusammen im Probenraum und immer häufiger gemeinsam auf der Bühne. Felix Herrmann hat bereits ein eigenes Album aufgenommen. Am Sonnabend, 16. Dezember, treten die beiden gemeinsam mit einem „Christmas Special“ im Görlitzer Apollo auf. Die stimmungsvollen Songs mit den nachdenklichen Texten hat fast alle Felix Herrmann geschrieben. Er spielt dazu Gitarre oder Klavier, Richard Fuhrmann bringt verschiedene Gitarren zum Einsatz. Er hat seine Instrumentalausbildung bei dem Görlitzer Gitarristen Marc Winkler genossen, mit dem er mehrmals aufgetreten ist. 2015 und 2016 gaben sie je ein Weihnachtskonzert im Apollo. „Bisher war das Apollo dabei jedes Mal ausverkauft“, sagt Richard Fuhrmann. „Marc ist ja auch ein gestandener und bekannter Musiker. Aber wir hoffen auch diesmal auf viele Zuhörer.“ Weil das Konzert ein „Christmas Special“ ist, erklingen neben den eigenen Songs auch Weihnachtslieder und Coversongs, zum Beispiel „Wonderful World“ von Louis Armstrong.

An Weihnachtsmusik ist die Stadt im Advent aber noch wesentlich reicher. Das 40. Weihnachtskonzert des Theaters hatte bereits am 2. Dezember Premiere und ist zwischen dem 16. und dem 23. Dezember oft zweimal täglich zu erleben. Morgen Nachmittag, um 16 Uhr, erklingt ein Konzert mit Thomas Seyda in der Jakobuskirche, um 17 Uhr laden Musikschüler zu einem „Konzert bei Kerzenschein“ ins Ständehaus ein. Traditionell gibt der Bachchor am Donnerstag vor dem 3. Advent (14. Dezember, 19.30 Uhr) sein Konzert in der evangelischen Kreuzkirche. Diesmal erklingen die ersten drei Kantaten von Bachs Weihnachtsoratorium. Zu den Solistinnen zählt die auf Alte Musik spezialisierte Sopranistin Maria Skiba vom Ensemble „The Schoole of Night“, die Anfang des Jahres mit ihrem Mann und ihrer Tochter von Berlin nach Görlitz gezogen war. „Ich bin sehr froh darüber“, sagt Chorleiter Reinhard Seeliger. Auch für das seit zwei Jahren geplante Konzert des Bachchors am 3. Advent in Breslau passe es gut, dass mit Maria Skiba eine polnische Sängerin mit von der Partie sei. Parallel zum Görlitzer Konzert des Bachchors am Donnerstag tritt im Theater der deutsch-italienische Operntenor Björn Casapietra mit „Christmas Love Songs“ (14. Dezember, 19.30 Uhr) auf.

Auch am 3. Advent (17. Dezember) finden in Görlitz mehrere Konzerte gleichzeitig statt. Um 17 Uhr lädt das Görlitzer Kirchenorchester zum Weihnachtskonzert in die Rauschwalder Christuskirche ein. Dort erklingt Musik von Vivaldi bis Edgar Elger und Max Reger. Um 19 Uhr gibt die Steffen-Peschel-Band in der evangelischen Kreuzkirche ein bes(ch)wingt-jazziges Weihnachtskonzert mit alten und neuen, sinnlichen und fröhlichen Weihnachtsliedern. Etwas später (17. Dezember, 19.30 Uhr) beginnt im Apollo die Jindrich Staidel Combo aus dem tschechischen Olomouc zu spielen. „Weihnachten und Jazzpolka gehören in Böhmen zusammen“, lautet ihr Motto.

Die letzte Adventswoche beginnt mit dem Weihnachtspodium der Musikschule am Fischmarkt im Apollo (19. und 20. Dezember, jeweils 19 Uhr) und endet mit der Orgelmusik zur Heiligen Nacht in der Peterskirche (24. Dezember, 22 Uhr).