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Mehr Lohn für Diakonie-Mitarbeiter

Für die Diakonie arbeiten mehr als 20 000 Sachsen – zum Beispiel in der Altenpflege. Sie erhalten nun in vier Schritten mehr Geld.

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© dpa

Von Georg Moeritz

Dresden. Sie haben kaum Streikrecht, und ihre Löhne werden von Gewerkschaftern oft als zu niedrig kritisiert: die Beschäftigten der kirchlichen Wohlfahrtseinrichtungen. Doch die Diakonie Sachsen als einer der größten Arbeitgeber im Freistaat hat ihren Mitarbeitern nun eine deutliche Lohnerhöhung zugesagt. Bis Ende nächsten Jahres macht das 7,2 Prozent aus.

Rund 21 000 Sachsen bekommen diese Lohnerhöhung, versichert Matthias Bitzmann, Arbeitsrechts-Referent im Diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Die größte Gruppe von ihnen arbeitet in der Altenhilfe, in Heimen oder ambulant. Doch auch Tausende Erzieher und Krankenhaus-Angestellte arbeiten für die Diakonie. Ein typisches Beispiel aus den langen Entgelttabellen der Diakonie ist laut Bitzmann das Gehalt für ausgebildete Altenpfleger. Sie erhalten derzeit in der Regel 2 591 Euro, 13-mal im Jahr. Die Erhöhung bedeutet in ihrem Fall monatlich rund 187 Euro mehr – allerdings nicht sofort. Zur Mitte dieses und nächsten Jahres gibt es jeweils 1,5 Prozent Lohnerhöhung, zum Dezember jeweils 2,1 Prozent.

Ausgehandelt wurde die Lohnerhöhung von einer Kommission mit je sechs Angestellten und Chefs. Sie legten zugleich fest, dass die Beschäftigten ab 2019 Beiträge für die betriebliche Zusatzversorgung leisten müssen. Bisher wurden dafür 4,8 Prozent auf den Bruttolohn von den Arbeitgebern eingezahlt. Künftig tragen die Arbeitnehmer 0,4 Prozent vom Lohn bei – es sei denn, die Zinsen steigen wieder auf ein so hohes Niveau, dass die Pensionskassen damit genug einnehmen. Die Diakonie Sachsen ist für fast ganz Sachsen zuständig, allerdings mit Ausnahmen um Görlitz und Delitzsch. Für die Johanniter gilt ein bundesweiter Vertrag.