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Schweine fressen Weinberg leer

Ein Lausitzer Winzer wollte seine Spätlese nach Meißen bringen. Doch daraus wird jetzt nichts.

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© SZ-Archiv

Meißen. Bei einer Bilanz des Jahrgangs 2017 kam es in diesen Tagen ans Licht. Der Lausitzer Winzer Andreas Wobar aus dem nordwestlich von Hoyerswerda gelegenen Großräschen muss einen Verlust von rund zwei Tonnen Cabernet-Blanc-Trauben verkraften. Das ist einem Ende der Woche in der Lausitzer Rundschau erschienenen Artikel zu entnehmen.

Die Anlage des brandenburgischen Winzers befindet sich nach Angaben der Tageszeitung unterhalb der IBA-Terrassen. Dabei handelt es sich um drei durch Terrassen verbundene Gebäudewürfel, welche das Besucherzentrum Lausitzer Seenland am Großräschener See beherbergen. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Wildschweine sich bereits im Herbst unter einem Zaun hindurchgegraben und die Trauben von 800 Rebstöcken komplett abgefressen. Andreas Wobar hatte sie extra lang hängen lassen, um daraus eine Spätlese herzustellen, heißt es in der Lausitzer Rundschau. Mit den zuvor von den restlichen 4  200 Rebstöcken gelesenen Trauben sei der der Winzer jedoch zufrieden. Sie würden derzeit im Weingut Schloss Proschwitz Prinz zur Lippe in Meißen fachmännisch verarbeitet.

Sachsens größter Privatwinzer ist bereits seit Jahren ein wichtiger Partner für verschiedenen Winzer in Brandenburg. So keltert er auch Wein aus Trauben, die auf einer kleinen Fläche im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg gelesen werden. Die Wurzeln des Weinanbaus in der Mark Brandenburg gehen bis ins Mittelalter zurück. Bereits 1173 belegt eine Urkunde einen Weinberg in Brandenburg an der Havel. Erst im 19. Jahrhundert war damit Schluss.

Probleme mit Wildschweinen im Weinberg sind unterdessen nicht auf die Lausitz beschränkt. Auch im Elbtal verursachen die Tiere regelmäßig Schäden. (SZ/pa)