Merken

Schulstart mit Baubetrieb

Die Oberschule Kötitz bekommt besseren Brandschutz und einen neu gestalteten Sportplatz. Das bedeutet erst mal Einschränkung.

Teilen
Folgen
© Arvid Müller

Von Ines Scholze-Luft

Coswig. Von der Kötitzer Straße aus ist nicht viel zu sehen vom Baubetrieb an der Oberschule Kötitz. Kein Baufirmenfahrzeug, kein Handwerker auf dem Schulhof.

Seit den Sommerferien wird in der Oberschule Kötitz gebaut. Das Dach des Anbaus mit Turnhalle wird erneuert.
Seit den Sommerferien wird in der Oberschule Kötitz gebaut. Das Dach des Anbaus mit Turnhalle wird erneuert. © Norbert Millauer

Doch gebaut wird. Das zeigt sich spätestens auf dem Weg vom im Jahr 1900 eingeweihten Hauptgebäude in den Anbau mit Turnhalle, Klassenzimmer und Räumen für den WTH-Unterricht (Wirtschaft, Technik, Haushalt). In und am Anbau arbeiten die Bauleute. Das war dringend nötig, sagt Planer Matthias Rötzsch.

Sowohl das Gebäude selbst als auch der Sportplatz dahinter entstanden 1991, haben deutlichen Sanierungsbedarf. Angefangen beim Dach. Da waren schon Reparaturen fällig. Weil ständiges Flicken nicht wirklich hilft, entschied sich die Stadt als Schulträger fürs Erneuern. Die 930 Quadratmeter große Fläche – ein knappes Viertel davon Flach- mit Gründach – ist fast fertig. Der neue grau glänzende Kunststoffbelag liegt, die Lichtkuppeln sind ausgetauscht. Fehlt noch das Grün.

Das für den 22. August angekündigte Bauende fürs Dach müsste zu schaffen sein, sagt Mathias Müller. Der Schulleiter ist in Sachen Bau auf dem Laufenden. Anders würde das gar nicht funktionieren, sagt er. Schließlich muss er seinen fast 300 Schülerinnen und Schülern erklären, was passiert. Muss informieren, beispielsweise über aktuelle Fluchtwege. Schul- und Baubetrieb werden strikt getrennt. Immerhin wird nicht nur am Dach gearbeitet. Auch der Brandschutz wird verbessert.

Vier Rauchschutz- und sieben Brandschutztüren werden eingebaut, erklärt Planer Rötzsch. Für mehr Sicherheit in den Treppenhäusern werden Holzbalken und Decke verkleidet. Eine feuerhemmende Decke im Obergeschoss soll verhindern, dass sich Flammen übers Dach ausbreiten.

Im südwestlichen Treppenhaus sind die Handwerker so weit durch – es ist frei für Schüler und Lehrer. Im Nordöstlichen wird noch gearbeitet. Eine Folie trennt den oberen Bereich vom übrigen Haus. Kein Schüler soll sich hierher verirren, ins Gebiet der Handwerker. Sie müssen nicht nur den Brandschutzbau bewerkstelligen. In zwei Zimmern hat Wasser von oben Schaden angerichtet, der muss behoben werden.

Während der Schulleiter davon ausgeht, dass das nicht nutzbare Treppenhaus diese Woche fertig wird, dauert es seiner Einschätzung nach beim WTH-Bereich noch. So lange fallen diese Stunden aus. Dafür soll es nach Möglichkeit anderen Unterricht geben, dann WTH komprimiert.

Als größeres Problem sieht Mathias Müller den bevorstehenden Sportstundenausfall. Weil über der Turnhalle noch Fenster zu tauschen sind und dafür innen ein Gerüst gestellt werden muss. Das wird ein paar Tage dauern. Auch da soll es anderen Fachunterricht geben, keine Freistunden.

Der Sportplatz hinter der Halle als möglicher Unterrichtsort ist momentan ebenfalls tabu. Dort steht ein Gerüst, parken die Autos der Baufirmen, sind die Handwerker unterwegs. Keine Chance für den Sportbetrieb, auch wenn alles vorhanden ist – von Fußballplatz bis Weitsprunggrube. Was jedoch gerade etwas nach Wüste aussieht. Die längste Zeit allerdings, denn auch der Sportplatz wird demnächst erneuert. Bis zum Sommer 2016 intensiv genutzt, hat er schon durch den damals errichteten Erweiterungsbau gelitten.

Die Pläne für die Neugestaltung stehen. Knapp 400 000 Euro sollen Platz und Außenanlagen kosten, rund 160 000 Euro davon sind Fördermittel über die Schulinfrastruktur, sagt Coswigs Schulamtsleiter Mike Schlagowsky. Schulleiter Müller hofft, dass der Bau zügig vorangeht, damit der Sportplatz bald drankommt.

So wird die Schule noch einige Zeit mit dem Baugeschehen leben müssen. Um dabei zumindest im Haus so wenig wie möglich zu stören, wird manches auf die unterrichtsfreie Zeit verlegt, beispielsweise Malerarbeiten in die Winterferien, sagt Planer Matthias Rötzsch. Und damit alle Beteiligten informiert werden, will Schulleiter Mathias Müller demnächst dem Elternrat über den Baufortschritt berichten.