Merken

Schöner parken in Niesky

Die Stadt will die Situation am Eisstadion entschärfen. Für andere Plätze sind die Aussichten eher schlecht.

Teilen
Folgen
© André Schulze

Von Thomas Staudt

Parkmöglichkeiten gibt es nie genug. Orte, wo es an Stellmöglichkeiten fehlt, gibt es überall. Selbst in Landstädten wie Niesky. Zum Stichtag 1. Januar 2016 waren hier 9 607 Einwohner gemeldet. Demgegenüber stehen 5 534 Autos und 468 Motorräder gemeldet.

Alle müssen irgendwo parken. Vier unterschiedliche Beispiele aus der Großen Kreisstadt, deren Titel nicht darüber hinwegtäuscht, dass es sich um eine Kleinstadt handelt.

Eine Kleinstadt mit Parkproblemen

Eisstadion: Neuer Parkplatz wird geprüft

Das Parken direkt am Eisstadion ist nicht erlaubt. Als Ausweichlösung hat die Stadtverwaltung für die Besucher die Fläche des ehemaligen Schwesternhauses an der Ecke Zinzendorfplatz/Poststraße als zentralen Parkplatz für zwei Jahre gepachtet. Dort stehen rund 60 Stellplätze zur Verfügung. Weitere 40 bietet der Parkplatz am Stahlbau, der zumindest am Wochenende genutzt werden kann. Das reicht vielen Besuchern nicht. Deshalb ist nun ein weiterer, ein neuer Parkplatz für das Eisstadion im Gespräch. Er könnte auf einem stadteigenen Grundstück in der Bautzener Straße entstehen, wie Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann neulich andeutete. Wo genau und wann, dazu will sich Fachbereichsleiterin Barbara Giesel vorerst nicht äußern. Man sei mit den Planungen erst ganz am Anfang. Selbst wenn der neue Parkplatz tatsächlich kommt, müssten die Besucher ein Stück Fußweg in Kauf nehmen, in diesem Fall über die Höhnestraße.

Sauna am Waldbad: Noch kein Geld für Stellflächen

Klingt ein bisschen nach Skandal, ist aber keiner: Die Stellflächen an der Plittstraße, direkt an der Sauna am Waldbad, dürfen nicht mehr genutzt werden. Grund ist die Ausweisung des gesamten Gebiets als Trinkwasserschutzgebiet. Davon sind auch das Eisstadion und der gesamte Freizeitpark betroffen. Das war zwar schon immer so. Aber nun nimmt die Stadt den Schutzstatus ernst. Um die Parkplätze wieder freizugeben, müssten entsprechende bauliche Veränderungen vorgenommen werden. So müsste der Bereich unter den Stellflächen ausgekoffert werden, um auslaufendes Öl oder Benzin auffangen zu können. Dafür gibt es noch keinen Plan und kein Geld. Aber es gibt seit Herbst drei weitere Parkplätze am Ausgang des Waldbads. Sie sind allerdings behinderten Menschen vorbehalten.

Ödernitzer Straße: Entspannung nach der Wintersaison

Gerade dort, wo sich in Niesky viele kleine Geschäfte ballen, wie in der Horkaer und der Ödernitzer Straße, sind Parkplätze knapp. Das liegt am engen Straßenraum. Seit ein paar Wochen wird die Situation in der Horkaer Straße durch ein absolutes Halteverbot gegenüber der Roten Schule und die Sperrung einer Parkbucht, kurz davor auf der anderen Straßenseite, noch verschärft. Matthias Andrick von der Straßenmeisterei Niesky klärt auf: „Das sind reine Vorsichtsmaßnahmen. Ohne die Sperrung der Parkbucht kommen wir bei Schnee mit den Räumfahrzeugen nicht durch.“ Ähnlich verhält es sich bei den temporären Halteverbotsschildern Richtung Platz der Jugend. Gegenüber, direkt vor der Schule, befindet sich eine Bushaltestelle. Wäre die gegenüberliegende Straßenseite zum Parken freigegeben, kämen die Räumfahrzeuge auch hier an einem wartenden Bus nicht vorbei. Ende März werden die Baken und Schilder wieder abgebaut.

Aral-Tankstelle: Keine Chance für Pendlerparkplatz

Momentan wird das Grundstück neben der Aral-Tankstelle für die Baustelleneinrichtung an der Jänkendorfer Kreuzung genutzt. Anschließend sollte dort ein Pendlerparkplatz entstehen. Darauf arbeitet Stadtrat Sandro Simmank (Bürgerbewegung) seit zwei Jahren hin. Er sei von mehreren Bürgern, die nach Bautzen oder Görlitz pendeln, danach gefragt worden. „Die kommen teilweise aus Trebus oder Stannewisch. Da wäre es doch gut, wenn der Pendlerparkplatz schon in Niesky wäre und nicht erst an der A4 in Nieder Seifersdorf“, sagt Simmank. Aber genau der ist das Problem. Dort gibt es bereits einen Parkplatz für Pendler. Deshalb befürworten weder der Landkreis noch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr einen zweiten, der dann auch noch gewartet werden müsste, heißt es aus dem Nieskyer Rathaus.

1 / 4