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Schlemmen mit Blick auf den Markt

Am Donnerstag eröffnet das neue Restaurant Canaletto. Die Betreiber sind keine Unbekannten in Pirna.

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© Daniel Schäfer

Von Mareike Huisinga

Pirna. Noch stehen die Tische und Stühle etwas unkoordiniert in dem großen Gastraum herum. Gastronom Marcus Galle klettert auf die hohe Trittleiter, um die Musikanlage in der Ecke zu installieren. „Wir machen die letzten Feinarbeiten. Ich bin sicher, wir schaffen es rechtzeitig zur Eröffnung“, sagt der 33-Jährige. Danach flitzt er zur Theke, um den Abfluss der Kaffeemaschine zu inspizieren. Funktioniert.

Die Gastronomie-Szene in der Pirnaer Altstadt bekommt nach viermonatiger Pause eines ihrer bekanntesten Lokale zurück. Am Donnerstag, um 9 Uhr, öffnet das Restaurant und Café Canaletto an der Schuhgasse, Ecke Markt, wieder.

Der Name ist geblieben, aber Ambiente und Team sind neu. Zusammen mit seiner Frau Claudia wird Marcus Galle täglich ab 9 Uhr Frühstück in dem Ecklokal mit dem berühmten Canalettoblick anbieten. Ab 11 Uhr wird es dann warmes Essen und einen täglich wechselnden Mittagstisch geben. Das Ehepaar hofft, in eine Lücke zu springen. „In der Innenstadt gibt es bisher nicht so viele Lokale, die so etwas anbieten“, sagt Marcus Galle.

Natürlich können die Gäste auch à la carte essen. Dabei setzen die Unternehmer auf deutsche und internationale Küche. Auf der Speisekarte stehen unter anderem Würzfleisch, Schnitzel, feines Zanderfilet sowie italienische Pasta-Leckereien. Die Hauptgerichte kosten ab zehn Euro.

Auch die Kaffeekarte kann sich sehen lassen. Dabei haben Galles sogar Allergiker im Blick. Die einzelnen Kaffeespezialitäten können auf Wunsch mit lactosefreier Milch oder auch mit Sojamilch zubereitet werden. „Außerdem legen wir Wert auf regionale und frische Küche“, betont der gebürtige Pirnaer. Damit die Kuchen frisch auf den Tisch kommen, wurde ein Mitarbeiter eingestellt, der ausschließlich für die Torten und das Gebäck zuständig ist und vor Ort bäckt.

Insgesamt 50 Personen haben in dem Gastraum Platz, er wurde extra erweitert. Auf der Terrasse finden bei hoffentlich bald wärmeren Temperaturen etwa 40 Gäste einen Sitzplatz. Zwar verrät Marcus Galle keine konkrete Zahl, für die Gesamtinvestition habe er jedoch eine sechsstellige Summe in die Hand genommen.

Der Name Canaletto spiegelt sich in der Inneneinrichtung wider. Überall an den Wänden hängen Kopien von Werken des bekannten Malers und zeigen dessen berühmte Stadtansichten.

Somit bleibt der Name Canaletto an diesem Standort erhalten. Bereits die vorherige Pächterin Sonja Knöfel nannte ihr Lokal an dieser Stelle Café Canaletto. Sie zog Ende vergangenen Jahres um in die Dohnaische Straße, um dort ein Wiener Kaffeestübchen zu eröffnen (SZ berichtete).

Zurück zu den Galles, die keine Unbekannten in der Pirnaer Gastroszene sind. Neben dem Canaletto betreiben sie seit 2012 den Biergarten Schloßschänke und haben das Schloßcafé auf dem Sonnenstein gepachtet. Das Restaurant Escobar in der Oberen Burgstraße gaben sie Anfang des Jahres ab. „Es wurde zuviel Arbeit. Für die Escobar suchen wir gerade einen Nachmieter“, erklärt Marcus Galle.

Um den Pachtvertrag für das Canaletto am Markt zu bekommen, musste sich das Ehepaar ziemlich ins Zeug legen. Das Haus gehört der Wohnungsgesellschaft Pirna (WGP), die bereits vor längerer Zeit die Lokalräume ausschrieb. Galles verfassten ein 50-seitiges Nutzungskonzept, mit dem sie sich erfolgreich gegen rund 20 andere Mitbewerber durchsetzen konnten.

Um die Gäste gut zu bewirten, haben die Galles sechs feste Mitarbeiter eingestellt. Gibt es Pläne für das Canaletto? „Pläne haben wir immer, aber zunächst müssen wir abwarten, wie das Canaletto angenommen wird“, schmunzelt Marcus Galle.