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Sauerei in der Görlitzer Altstadt

Anwohner beschweren sich über umgeworfene Mülltonnen. Sie vermuten, dass es Gäste des Studentenclubs „Maus“ waren.

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© privat

Von Daniela Pfeiffer

„Nette“ Überraschung am Morgen: eine umgekippte Biomüll-Tonne vor der Haustür. Mehrere Anwohner machten diese böse Entdeckung, als die am Donnerstag die Kinder zur Schule bringen oder zur Arbeit fahren wollten. „Es liegt nahe, dass das Besucher der Studentenparty in der Maus waren“, glaubt ein betroffener Anwohner. Sein Untermieter, der nachts nach Hause kam, fand die Biotonne zunächst auf der Seite liegend. Am Morgen war sie ganz auf den Kopf gestellt. Genau wie andere Tonnen vor der Peterskirche und auf der Nikolaistraße. „Es gab schon oft Ärger nach den Studentenpartys.“ Er berichtet von Erbrochenem, Scherben, beschädigten Autos.

Die Leitung des Clubs ist über die Vorfälle genauso wenig erfreut. Der stellvertretende Clubchef Neklas Günther sagt, dass man die Wut der Anwohner absolut verstehen könne. „Wir können unsere Besucher aber nicht an die Hand nehmen. Wir versuchen schon, Einfluss zu nehmen, aber leicht ist es nicht. Wir sind personell dünn besetzt, machen das alle ehrenamtlich.“ Bei großen Veranstaltungen wie am Mittwoch seien zwischen 200 bis 250 Besucher da, darunter zunehmend nicht-studentische. „Wenn wir mitbekommen, wer das war, bekommt derjenige oder diejenigen bei uns auf jeden Fall Hausverbot.“

Auch im Rathaus ist der Vorfall bekannt, denn einige Anwohner haben sich offiziell beschwert. Mit dem Studentenclub und möglichen Zeugen werde Kontakt aufgenommen, sagt Rathaussprecher Wulf Stibenz. „Selbstredend ist so ein Verhalten abzulehnen.“

Die Sauerei beseitigt und die Tonnen wieder aufgestellt haben die Anwohner übrigens allein. Etwas anderes blieb ihnen auch nicht übrig. Schließlich fuhr am Donnerstagmorgen das Müllauto vor.