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Rundgang mit Graupapagei

Zwei Tage lang präsentierte der Radeberger Kanarien- und Exotenzüchterverein seine Tiere. Der Andrang war groß.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Großvolieren, Pavillons, große und kleine Tischvolieren und Vitrinen voller seltener Vögel – in der Turnhalle an der Pulsnitzer Straße kamen die Besucher an diesem Wochenende nicht aus dem Staunen heraus. Stars der Ausstellung waren die Gelbnackenamazonen und die Graupapageien. Für sie wurde ein separater Pavillon eingerichtet. Mehrmals am Tag wurden sie von ihrem Züchter Wolf-Dieter Benedix durch die Halle getragen, um mit Besuchern in Kontakt zu kommen. Der Halter verbürgt sich dafür, dass nur absolut stubenreine Äußerungen aus den Schnäbeln seiner Exoten gekommen sind.

Zuchtfreund Udo Anton ist gleich mit acht besonders exotischen Vögeln zu sehen. Für seine mexikanischen Karmingimpel bekam er sogar eine besondere Anerkennung der Vereinsmitglieder. Aber diese Vögel sind besonders sensibel. „Ich halte sie in großen Freivolieren in meinem Garten“, erzählt der Züchter. Dort sind sie mit Diamanttäubchen, Diamantfinken, Zebrafinken, Bandfinken, Chinesischen Zwergwachteln und Positurkanarien untergebracht. Und weil das tägliche Futter für alle gut und ausreichend ist, gedeihen sie prächtig. Täglich gibt es kräftige Körnermischungen. Manchmal reicht ihnen Udo Anton auch halbreife und reife Gras- und Unkrautsämereien. Obst und Eifutter wird ebenfalls gut angenommen.

Geht auch um den Erfahrungsaustausch

Die Wellensittiche von Thomas Lippman aus Radeberg sind eine Freude für die Besucher. Auch deshalb, weil sie sich gern von den Kindern bewundern lassen. Im Umgang mit Menschen sind sie schon ziemlich erfahren, während die Finken am Sonnabend noch etwas nervös wurden, wenn ihnen jemand zu nahe kam. Die Grünzügelpapageien wirkten hingegen wie abgebrüht. Ihre lauten Gefühlsausbrüche haben mit südländischem Temperament zu tun. Auch die Sonnensittiche präsentierten sich gern. Das ist verständlich. Schließlich werden sie seit Jahren auf Ausstellungen gezeigt. Und überall erregen sie Aufsehen, weil sie so schön anzusehen sind. Sie konzentrieren sich auf das was sie auf dieser Vogelschau interessiert und ignorieren sie die staunenden Zweibeiner vor den Volieren ganz einfach. Auch Oberbürgermeister Gerhard Lemm ist glücklich über die Tatsache, dass sich der Radeberger Kanarien- und Exotenzüchterverein schon seit vielen Jahren für die historische Züchterkultur einsetzt. „Seit 1924 gibt es diese Tradition in unserer Stadt“, erzählt das Stadtoberhaupt. Auch wenn er diesmal nicht dabei sein könne, sei dieser Verein wichtig für die Stadt. Bei einer Ausstellung wie in Radeberg geht es natürlich auch um Erfahrungsaustausch. Die Züchter reisen an, weil sie mit erfahrenen Praktikern ins Gespräch kommen wollen, die ihre Erfolge gleich mitgebracht haben. Für sie zählen biologische Fakten. Und über Ausnahmen wundern sie sich gern.

Manfred Lau hingegen vertritt besonders kleine Flieger. Er ist für Langebrücks Bienenzüchter in der Halle. An seinem Stand geht es um alle Fragen, die mit heimischer Bienenzucht zu tun haben. Weil hier alle Vögel, mit den Flügeln schlagen, hat er wieder seine Puppenbiene Maja mitgebracht. Bei der ist jeder Flügelschlag deutlich zu sehen.

Schon am Sonnabend kamen bereits 250 Besucher zu der Schau, freut sich Udo Anton, der langjährige Vorsitzende des Radeberger Kanarien- und Exotenzüchtervereins. Bis zum Ausstellungsschluss waren dann rund 600 Besucher da.