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Ruine verschwindet

Die Reste eines alten Gasthauses an der B 6 in Neu-Kuppritz kommen weg. Dafür verzichtet die Gemeinde auf Geld.

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© Uwe Soeder

Neu-Kuppritz. Normalerweise verzichtet keine Kommune gern auf Geld, das sie einnehmen könnte. So wird meist auch an Forderungen festgehalten, denen man schon seit Jahren hinterherläuft. In der Hoffnung, die Außenstände vom Schuldner irgendwann doch noch eintreiben zu können. Doch Hochkirch macht jetzt eine Ausnahme. So hat der Gemeinderat zugestimmt, auf reichlich 2 000 Euro Straßenausbaubeiträge zu verzichten. Fällig war das Geld schon seit 2001. „Aber wir werden davon nie einen Euro sehen“, sagte Kämmerin Jenny Bäns in der Sitzung des Gemeinderates. Denn der Schuldner sei nicht zahlungsfähig – und wenn er es werden sollte, müsste er erst andere Gläubiger bedienen. Denn im Grundbuch stünden auch noch zum Teil immense Forderungen des Finanzamtes und des Freistaates.

Nun soll das Grundstück verkauft werden. Allerdings wolle es der Käufer nur lastenfrei übernehmen. Da es im Vorfeld die Absprache gegeben habe, dass auch die anderen beiden Gläubiger auf ihre Forderungen verzichten, wenn es die Gemeinde ebenfalls tut, fiel die Entscheidung dafür. Zumal damit die Weichen für eine wichtige Maßnahme gestellt werden: Endlich werde eine Ruine verschwinden. Bei dem Grundstück handelt es sich nämlich um ein Areal an der B 6 in Neukuppritz. Die Reste des Gebäudes, das einst den Gasthof „Zum Weißen Schwan“ beherbergte, sind längst von Bäumen und Sträuchern überwuchert. Nun sind die Tage des Verfalls gezählt. Denn das Landwirtschaftsunternehmen Budissa möchte das Gelände kaufen und die Gebäudereste abreißen. (SZ/MSM)