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Rucksack-Aktion gestartet

Zum zwölften Mal werden im Raum Bautzen Schultaschen für Kinder in Tansania gepackt. Bis dritten Advent ist Zeit dafür.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Königswartha. Die Königswarthaer Kinder können es sich nur schwer vorstellen, unter welchen Bedingungen ihre Altersgenossen in Tansania leben und lernen. Anhand von Fotos, die sie selbst bei ihrem letzten Besuch in der Partnergemeinde Meru aufgenommen hat, gibt Bezirkskatechetin Claudia Mickel-Fabian in der Königswarthaer Kirche einen Einblick in die Lebensumstände der afrikanischen Schüler. Und sie erklärt den Kindern und ihren Eltern, dass dort 40 bis 60 Kinder in einer Klasse lernen.

Viele haben einen langen und staubigen Schulweg, den sie zu Fuß zurücklegen müssen. Meistens müssen sie auf dem Rückweg gleich noch Wasser schöpfen. Manche Schüler haben überhaupt kein Schulgebäude und müssen unter Bäumen lernen. Mit Hilfe von Spenden aus dem evangelischen Partnerkirchenbezirk Bautzen-Kamenz sind in den zurückliegenden Jahren schon einige Schulneubauten entstanden. Sie sind mit einfachen Tischen und Stühlen ausgestattet. Doch im Kirchenbezirk Meru gibt es insgesamt 44 Grundschulen. Anfang des neuen Jahres werden rund 4 000 Kinder neu eingeschult. Sie alle sollen einen blauen Schulrucksack bekommen, mit allen wichtigen Utensilien, die ein Kind in Afrika für den Schulstart benötigt: Tasse, Teller, Löffel, Stifte, Hefte, ein Lineal und ein kleines Handtuch. Für Schulbücher fehle oft schon das Geld, deshalb müssten die Schüler vieles auswendig lernen. Die Spenden, die von den Gemeindemitgliedern des Kirchenbezirks Bautzen-Kamenz gegeben werden, tragen mit dazu bei, dass die Kinder in der Schule ihre einzige warme Mahlzeit des Tages bekommen. Die Region um Meru leidet oft unter Dürrekatastrophen.

Es ist bereits die zwölfte Rucksack-Aktion des Kirchenbezirks Bautzen-Kamenz, für die am Freitag in Königswartha der Startschuss gegeben wurde. Die ersten der insgesamt 4 000 Rucksäcke wurden bereits an diesem Tag von Familien zum Packen mitgenommen. Weitere halten die Kirchgemeinden und auch die kirchlichen Schulen und Kitas bereit. Im Ökumenischen Domladen in Bautzen sind ebenfalls welche zu haben. Sie kosten zehn Euro und das Geschirr zusätzlich drei Euro. Spätestens bis zum dritten Advent müssen sie fertig gepackt dort wieder abgegeben werden, wo sie abgeholt wurden. Im Januar werden sie dann in Schmochtitz in Bananenkisten verstaut und für die lange Reise nach Afrika fertiggemacht.