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Richtfest mit Wermutstropfen

Die Bauarbeiten für das Nutzfahrzeugzentrum liegen im Soll. Ein wichtiges Detail muss aber noch geklärt werden.

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© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Leisnig. „Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhet die geübte Hand. Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land“, zitiert Jens Arnold einen Richtspruch. Der Polier der Mildensteiner Baugilde GmbH Leisnig lässt zunächst auf den Bauherren, dann auf den Architekten und die Handwerksleute anstoßen. Danach werfen er sowie André Otto, Andreas Tröger und Hermann Stegmaier von der Firma MAN Fischer Nutzfahrzeuge ihre Gläser ins Innere des Gebäudes. Scherben sollen schließlich Glück bringen. Zu guter Letzt schlagen die Bauherren wie es der Brauch verlangt einen Nagel ein.

Gefeiert wird das Richtfest für das Nutzfahrzeug-Kompetenzzentrum, das im Gewerbegebiet Leisnig-Mügeln-Bockelwitz unweit der Autobahnauffahrt Leisnig entsteht. Der Rohbau ist fertig, einziehen kann die Firma aber noch lange nicht. „Wir liegen im Plan“, sagt André Otto, Geschäftsführer der Firma MAN Fischer-Nutzfahrzeuge.

Die Firma ist in Mügeln angesiedelt, hat sich aber unter anderem wegen der besseren Anbindung an die Autobahn zum Neubau an der A 14 entschlossen. „Wenn alles klappt, wollen wir Anfang des nächsten Jahres einziehen“, so Otto.

Bis es so weit ist, muss allerdings noch ein wesentliches Detail geklärt werden. Bisher liegt nämlich noch keine Internetverbindung in dem Gewerbegebiet an. Dirk Morgenstern, Geschäftsführer der Mildensteiner Baugilde, sitzt für die CDU im Leisniger Stadtrat. Er weiß deshalb, dass die Stadtverwaltung Fördermittel für die Versorgung der Kommune mit Breitbandanschluss beantragt hat, um Bürger und Firmen mit schnellem Internet versorgen zu können. Einige Zeit wird bis dahin noch ins Land gehen. Von zwei bis drei Jahren ist die Rede. „Wir werden uns um eine Übergangslösung bemühen müssen, die sicher im mobilen Bereich liegt“, sind sich André Otto und Dirk Morgenstern einig.

Dann aber wollen die Bauherren lieber über positive Dinge reden. Dazu gehört, dass der Bau trotz der Verzögerung im Frühjahr (DA berichtete) im Zeitplan liegt. „Wir haben bei der Realisierung des Vorhabens vorwiegend auf Firmen aus der Region zurückgegriffen“, sagt André Otto. Die Firma MAN Fischer Nutzfahrzeuge investiert rund drei Millionen Euro in den Neubau des Nutzfahrzeugzentrums. Nach der Fertigstellung soll die Zahl der Mitarbeiter des Unternehmens von derzeit 16 auf 20 aufgestockt werden. Und auch in die Zukunft denkt das Unternehmen. So wird es im neuen Nutzfahrzeugzentrum eine Ladestation für Elektro-Lkw geben.

Die Halle umfasst 30 mal 40 Meter, bei einer Höhe von 11,75 Metern, zehn Tore und zwei Brückenkräne, welche zum Heben von Motoren oder Getrieben benötigt werden. Das Bürogebäude steht auf einer Fläche von 30 mal 15 Metern. Separat wird ein eigener Prüfstand angelegt. Zukünftig kann in drei Montagegruben gearbeitet werden, die jeweils zwei Meter tief sind. Sowohl das zweigeschossige Bürogebäude als auch die Werkhalle sind so konzipiert, dass eine Erweiterung möglich wäre. Bevor mit dem Bau der Gebäude begonnen werden konnte, mussten Geländeregulierungsarbeiten mit der entsprechenden Bodenverfestigung ausgeführt werden. Das Gelände war um neun Meter abgefallen.