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Rettung für Steinvasen im Großen Garten

Nach und nach werden die steinernen Kunstwerke im erneuert. Jetzt sind die Vasen auf den Kavaliershäuschen an der Reihe.

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© Sven Ellger

Ralf Hübner

Dresden. Mit einem Ladekran sind die ersten der fünf Ziervasen aus Sandstein von den Dächern der Kavaliershäuser im Großen Garten geholt worden. Sie werden laut Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) in den nächsten Monaten durch Kopien ersetzt.

Erst am Boden wurde sichtbar, wie Wind und Wetter von Jahrhunderten einer rund einen Meter hohen Vase geschadet hatten. Die sonst glatte Oberfläche wirkte wie abradiert. „So ist Sandstein“, sagte Restauratorin Tina Römling, die mit dem Zustand der Vase gar nicht so unzufrieden war. Diese soll nun nicht mehr aufs Dach zurückkehren.

Der Austausch der Steinvasen ist Teil des „Skulpurenprogramms im Großen Garten“ des SIB. Dafür stellt der Freistaat in der Spanne von zehn Jahren rund 3,7 Millionen Euro bereit.

In den vergangenen Jahren waren die jetzt noch vorhandenen 22 Sandstein-Bildwerke – zumeist Reliefs – zwölf Mamorskulpturen sowie 26 Sandstein-Posamente von Experten untersucht worden.

Als besonders heikel hat sich (der Name scheint Programm) die Erneuerung der Figurengruppe „Die Zeit raubt die Schönheit“ von Pietro Balestra von 1689 erwiesen. Die vermutlich wertvollste Skulptur des Gartens steht auf dem Platz vor dem Palais. 2013 war ein Flügel abgebrochen. Die Skulptur wurde nur notdürftig gesichert. Sie wird jetzt von einer Einhausung geschützt und soll ebenfalls durch eine Kopie ersetzt werden. Sie ist aus einem Mamorblock gehauen. Nach genau diesem Stein wird nun im italienischen Carrara gesucht. Die Anfertigung werde voraussichtlich noch Jahre dauern, hieß es.

Bis 1760 gab es im Großen Garten neben den Skulpturen aus Sandstein auch mehr als 200 Objekte aus Mamor, die jetzt großteils in Depots stehen. Dieser Bestand lasse sich in Qualität und kunsthistorischer Bedeutung mit dem der Parkanlagen in Potsdam-Sanssouci und München-Nymphenburg vergleichen, hieß es.