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Rechen- und Wechselspiele in der Vorbereitung

Der Konkurrenzkampf ist auch bei Dynamo eröffnet. Im Test gegen Zwickau kann sich aber kaum einer empfehlen.

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© Robert Michael

Von Tino Meyer

Als endlich die heiße Phase für Dynamo Dresden beginnen soll, kommt die kalte Dusche. Während des wenig überzeugenden 1:0-Erfolgs im Test gegen den FSV Zwickau gestern im vogtländischen Reichenbach fallen immer wieder dicke Tropfen vom Himmel. Patrick Wiegers aber freut sich trotzdem, dass er die ganze Zeit im Regen stehen darf – und damit im Tor.

Schließlich hat der Trainer zuvor festgelegt, dass sich Dynamos Nummer eins der Vorsaison ab sofort mit seinem neuen Konkurrenten Janis Blaswich spieleweise abwechselt. In den zwei Tests zuvor stand jeder jeweils eine Halbzeit lang zwischen den Pfosten. Nun aber, betont Uwe Neuhaus, sei die Kennenlernphase abgeschlossen, nun gehe es um Details und so langsam auch um die Positionen in der vermeintlichen Startelf für den Liga-Auftakt. In Sachen Torwartfrage heißt das bei fünf Tests inklusive dem gestrigen, dass Wiegers wohl seinen Platz verteidigt.

An diesem Szenario wiederum hat Neuhaus seine Freude. „Ich kenne doch die Spielchen. Jeder rechnet aus, was das bedeutet. Und damit meine ich nicht nur die Medien“, meint Neuhaus und muss herzhaft lachen. Aus Erfahrung weiß er, dass auch die Spieler in dieser Phase der Vorbereitung zunehmend genauer hinschauen, wer wann und wie lange aufläuft und ob einer zum Beispiel bereits zum zweiten oder dritten Mal von Anfang an spielt. Neuhaus aber entgegnet: „So weit denke ich wirklich nicht. Wer gegen Zwickau dabei war, muss nicht auch beim Liga-Start spielen. Bis dahin kann sich noch so viel ändern.“

Nach den gestrigen Eindrücken ist das zwingend notwendig. Speziell in der zweiten Halbzeit hat Zwickau einige gute Möglichkeiten, die unter anderem Wiegers zunichte macht. Die Dresdner Offensive, in der sich mit dem 27-jährigen Gianluca Korte aus Braunschweig ein weiterer Probespieler vorstellt und später auch der am Freitag verpflichtete Finne Tim Väyrynen eingewechselt wird, bleibt dagegen harmlos. Die beste und einzige echte Chance nach dem frühen 1:0 durch Pascal Testroet, der per Kopf nach einem Freistoß von Marvin Stefaniak trifft, hat erneut Testroet kurz vor der Pause.

An der Seitenlinie wird Neuhaus seine Rückschlüsse gezogen haben. Solche Testspiele mag er zwar generell nicht überbewerten, Pluspunkte können die Spieler allerdings sehr wohl sammeln. Einen solchen hat Wiegers vermutlich eingeheimst, entschieden ist das Duell gegen Blaswich aber längst nicht. Der Neuzugang von Borussia Mönchengladbach wird nun am Mittwoch in Roßwein gegen Regionalligist Halberstadt seine Chance erhalten. Wer am Ende im Regen steht, ist also offen.