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Prinzenpalais soll wieder aufgebaut werden

Das Gebäude im Blüherpark brannte 1945 aus, später wurde es abgerissen. Nicht jeder ist dafür, dass es zurückkehrt.

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© Deutsche Fotothek Dresden

Von Nora Domschke

Bis 1927 war das Prinzenpalais im Blüherpark Wohnsitz für die zweitgeborenen Prinzen der Wettiner. Deshalb trug das Gebäude auch den Namen „Palais der Sekundogenitur“. Nun soll es ins Dresdner Stadtbild zurückkehren. Die AfD-Fraktion im Stadtrat hat einen Antrag erarbeitet, der vorsieht, dass die Stadt die entsprechenden Grundstücke im Blüherpark an einen Investor verkauft. Dieser muss sich allerdings dazu verpflichten, das Prinzenpalais in seiner äußeren Gestalt nach originalem Vorbild wieder aufzubauen. Zwar brannte das Haus im Februar 1945 nach den alliierten Bombenangriffen komplett aus, die Ruine wurde sechs Jahre später abgerissen. Nach heutiger Expertenmeinung hätte das Ensemble aber durchaus wieder aufgebaut werden können.

Bis heute sind auf der Fläche westlich direkt neben dem Hygienemuseum die Palais-Grundmauern mit Teilen von Treppen und Fenstergittern erhalten. Der Brunnen im einstigen Ehrenhof wurde vor einigen Jahren rekonstruiert. Um die Kosten des Wiederaufbaus zu refinanzieren, könnte der Investor das Gebäude als hochwertiges Hotel oder Wohnhaus nutzen. Das erklärt AfD-Stadtrat Gordon Engler, der den Antrag seiner Fraktion kürzlich im Altstädter Ortsbeirat vorstellte.

Ortsamtsleiter André Barth hatte zuvor in der Stadtverwaltung um eine Stellungnahme dazu gebeten. Demnach sprechen sich die dafür zuständigen Geschäftsbereiche gegen einen Wiederaufbau aus. Aufgrund der Nähe zum Hygienemuseum sei ein Wiederaufbau nach originalem Vorbild nicht möglich. Zudem gibt es bereits andere Pläne für den Blüherpark: Die Flächen sind als Ausgleich für die Wohnbebauung in der Lingnerstadt vorgesehen. Anfang August wird der AfD-Antrag zunächst im Kulturausschuss beraten, letztlich wird der Stadtrat darüber entscheiden.